Foto

DARKEST HOUR

Perpetual | Terminal

Spätestens seit Anfang der Zweitausender sollte man DARKEST HOUR auf dem Schirm haben. Die Band hat sich mittlerweile mit ihrem sehr kratzigen und energiegeladenen Genremix einen echten Namen gemacht unter Kennern der Materie. So sind die Jungs zwischen Thrash- und Death-Metal-Riffs, großen Gitarrenmelodien und Metalcore der alten Schule heimisch. Auch wenn es für DARKEST HOUR nie für den Einzug in die Riege der ganz großen Genrevertreter gelangt hat, hat die Band doch eine konstante Entwicklung zum Positiven durchgemacht – und das bei einem sehr soliden und spannenden Fundament der ersten Alben. „Perpetual | Terminal“ beginnt mit melodischem Death Metal und schönen AT THE GATES- oder IN FLAMES-Vibes (eher deren ältere Alben). Dabei schaffen DARKEST HOUR immer einen sehr interessanten Spagat zwischen brachialer Härte und spannenden Melodiebögen von der Gitarrenfraktion. Üblicherweise werden die Songs durch Soli unterbrochen. Das Grundrezept der Band ist also auch auf dem neuesten Output unverändert – und glücklicherweise nicht im Geringsten abgenutzt. Allerdings sind auf „Perpetual | Terminal“ weniger „radiotaugliche“ Songs zu finden als noch auf den Vorgängern. Das tut der Scheibe meines Erachtens sehr gut. Entgegen der Erwartung starten DARKEST HOUR das Album mit einem eher sperrigen Titeltrack, der aber gerade in Bezug auf die Gitarrenarbeit über die fünfeinhalb Minuten interessant bleibt. Von hier an gibt es fast durchgängig auf die Zwölf. Darin liegt für mich eine der großen Stärken von „Perpetual | Terminal“: Melodische Parts wie die erste Strophe von „One with the void“ in der Albummitte werden sehr spärlich eingesetzt und erhalten dadurch den notwendigen Raum, um zu wirken. DARKEST HOUR suchen ihre ruhigeren Momente eher im Instrumentalen als im Gesanglichen. Das Solo im eben genannten Song beispielsweise bietet sehr viele Facetten und scheint in sich selbst eine gewisse emotionale Reise zu durchlaufen – sehr spannend! DARKEST HOUR bieten eine nette Mischung aus Oldschool-Metalcore und frühen Melodic-Death-Metal-Bands. Dabei wirkt „Perpetual | Terminal“ wie aus einem Guss, in sich geschlossen und nie anbiedernd. Auch wenn ein klarer „Grundsound“ zu erkennen ist, bietet vor allem die Gitarrenarbeit so viele kreative und überraschende Aspekte, dass man das Album gerne auch öfter hört. Man darf also auch fast 25 Jahre, nachdem die Band anfing, sich einen Namen zu machen, DARKEST HOUR weiterhin im Auge behalten. Mit dem neuen Werk haben sie sich keinen Fehltritt geleistet, sondern den eigenen Sound etwas weiter gefestigt.