DARKEST HOUR

Godless Prophets & The Migrant Flora

Gefühlt hatten die 1995 gegründeten DARKEST HOUR aus Washington, D.C. mit ihrem titellosen 2014er Album, ihrem achten, etwas den Fokus verloren. Bei „Godless Prophets & The Migrant Flora“ kann davon keine Rede mehr sein: finanziert durch Crowdfunding und mit Kurt Ballou aufgenommen, wollte die Band das Album zunächst im Alleingang veröffentlichen, entschied sich dann aber für die Zusammenarbeit mit Southern Lord.

Und das war eine gute Wahl, hat Labelboss Greg Anderson in den letzten Jahren doch immer ein sehr glückliches Händchen bewiesen, wirklich nur exzellente Platten mitreißender Bands zu veröffentlichen.

Seltsam eigentlich, dass es erst jetzt zu dieser Zusammenarbeit kommt, vereint Band und Labelboss doch die Zuneigung zu extremer skandinavischer Musik – Death Metal – einerseits, andererseits aber auch eine Verwurzelung in der klassischen Hardcore-Szene.

Oft werden DARKEST HOUR dem „New wave of American heavy metal“ zugerechnet, eine etwas seltsame und nicht unumstrittene Betrachtungsweise und Kategorisierung, sagt die doch wenig aus über die Musik an sich.

Für mich verbindet die Band aus der US-Hauptstadt auf sehr nachdrückliche, intensive Weise klassischen Hardcore, auch ideell, mit verschiedenen Metal-Spielarten – so genau muss ich das für meinen Geschmack gar nicht ausanalysieren.

Prägende Merkmale sind hier auf jeden Fall die „throaty vocals“ von Frontmann John Henry und die halsbrecherische Geschwindigkeit der meisten Songs, aufgelockert durch gelegentliche atmosphärische Passagen und überraschende Breaks.

Mitreißend! Und: cooles Artwork von Shaun Beaudry.