Im September und Oktober dieses Jahres spielte die aus Los Angeles stammenden Punk Legende X eine Reihe von Konzerten in den USA, was in Anbetracht der Spekulationen über den Gesundheitszustand von Co-Sängerin Exene Cervenka für viele auch überraschend war, aufgrund der Möglichkeit, dass sie an Multipler Sklerose erkrankt sei (was bis heute nicht ganz klar ist).
Diese Konzerte spielte die Band als „31st Anniversary“-Shows anlässlich der 31 Jahre, die nun das Erscheinen ihres prägnanten Debütalbums „Los Angeles“ zurückliegt. Ähnlich wie die geistesverwandten THE GUN CLUB spielten sie einen Desperado-Punk-Blues, wie er nur aus den USA dieser Zeit stammen konnte.
„Los Angeles“ enthält zudem eine Coverversion des THE DOORS Songs „Soul kitchen“, was einerseits einen wesentlichen Einfluss der Band offenlegt, andererseits aber auch nicht erstaunlich ist, da THE DOORS-Keyboarder Ray Manzarek das Album produzierte.
Ein Album, das seinerzeit fast ausschließlich gute Besprechungen in der Musikpresse bekam. Textlich stand man Jerry Lee Pierce nicht in vielem nach und adaptierte thematisch auch amerikanische Literatur von Charles Bukowski oder Raymond Chandler.
Die Box – die zwar keinen Schönheitspreis bekommt, da sie ohne Booklet erscheint (wie alle Veröffentlichungen innerhalb dieser Reihe von Rhino Records) – enthält die ersten fünf (lediglich teilweise essentiellen) Alben der Band „Los Angeles“ (1980), „Wild Gift“ (1981), „Under The Big Black Sun“ (1982), „More Fun In The New World“ (1983) sowie „Ain‘t Love Grand!“ (1985).
Wenngleich der Band ab und an etwas die Inspiration verloren ging, ist doch „Los Angeles“ für X was „Miami“ für THE GUN CLUB war, die seinerzeit ebenfalls auf Slash Records veröffentlichten, einem Punk-Label aus Los Angeles mit respektablen Kultstatus.
Die Box ist denn auch etwas für Einsteiger und Archivare gleichermaßen.
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