X

The Unheard Music

25 Jahre nach der Fertigstellung erschien diese „Rockumentary“ Ende 2011 erstmals auf DVD. Gedreht wurde sie in den Jahren 1980 bis 1985 von W.T. Morgan, und der folgte der Band um John Doe, Billy Zoom und Exene Cervenka von der Zeit, als sie mit „Los Angeles“ (1980) ihr erstes Album veröffentlichten und noch ziemlich punkig waren, bis zur Zeit von „Ain’t Love Grand“ (1985), als die Band auf der Suche nach dem großen Durchbruch sich in furchtbaren Hardrock verirrte.

Dazwischen liegen aber noch drei andere exzellente Alben, die X zu der prägenden Band machten, die sie bis heute sind, und die professionell gefilmte Doku bietet jede Menge interessanter Einblicke, um diese Entwicklung nachvollziehen zu können.

Morgan und sein Team verfolgten die Band bei den verschiedensten Gelegenheiten, erkunden mit der Band den damals zwischenzeitlich geschlossenen, für die Punk- und Wave-Szene von Los Angeles so wichtigen Club Whisky a Go Go auf dem Sunset Strip, lassen sich Anekdoten erzählen, zeigen die Band bei Proben und Konzerten.

Wegbegleiter und Freunde kommen zu Wort, hochnäsige Plattenfirmen-Bosse, die arrogant erklären, warum X nichts taugen, und im Kontrast dazu der Kerl von Slash Records, der seine Begeisterung für die Band erklärt.

Ray Manzarek (THE DOORS), der die Band mehrfach produzierte, erzählt von seiner Sicht auf die Band, und immer werden bei all dem alte TV-Schnipsel dazwischen geschnitten, die dabei helfen zu verstehen, in welchem kulturellen und gesellschaftlichen Kontext sich X bewegten bzw.

woher sie ihre Einflüsse bezogen. Besonders interessant finde ich die Einblicke, die Exene Cervenka in ihre Tage- und Skizzenbücher gewährt. „The Unheard Music“ ist das Werk eines professionell arbeitenden Fans, kein glatter MTV-Schrott.