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NAPALM DEATH

Coded Smears And More Uncommon Slurs

Als „very-nearly-made-the-album stuff“ bezeichnet NAPALM DEATH-Frontgrowler Mark „Barney“ Greenway im Booklet dieser Doppel-CD die hier enthaltenen 31 Songs. Warum der jeweilige Track dann doch nicht auf das anstehende Album kam, sondern erst beispielsweise als Split-7“-Track das Licht der Welt erblickte, so genau weiß das wohl keiner mehr.

Keinesfalls sind die Stücke zweite Wahl, sondern sind komplementär für das Bild von NAPALM DEATH als einer seit über dreißig Jahren extreme, engagierte und eigenwillige Musik abliefernden Band.

Bis ins Jahr 2004 reichen die Aufnahmen zurück, im Booklet kann man die Details rekonstruieren und die Texte nachlesen. Mich begeistert dieses Zusammenstellung durch das im Vergleich zu einem „normalen“ NAPALM DEATH-Album vielfältigere Spektrum und einige herausragende Songs – etwa „Oxygen of duplicity“, „What is past is prologue“ oder das CARDIACS-Cover „To go off and things“.

Apropos Cover: Davon sind noch ein paar mehr dabei, von GEPØPEL, G-ANX, GAUZE, SACRILEGE und DESPAIR. Wie bei NAPALM DEATH (fast) üblich, sind Cover und andere Bookletbilder grenzwertig und nichts für Menschen, die Fotos von frischen, blutenden Wunden nicht ertragen können (unklar, was hier echt und was Photoshop ist).

Ein gutes Beispiel für einen Release, dessen textlicher und optischer Informationsgehalt so hoch ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendwer, der den einen oder anderen der Songs per Streaming hört, das ganze, komplexe Bild erfasst.

Kenner kaufen eben weiterhin CDs oder Vinyl.