In der großen Diskussion um die (Nicht-)Relevanz von Live-Platten geht es immer wieder um die (gar nicht so wenigen) Ausnahmen von der Regel, dass sie generell eher überflüssig sind. Und „No Sleep ’Til Hammersmith“ von MOTÖRHEAD, veröffentlicht am 22. Juni 1981, ist eine dieser Ausnahmen, die damals sogar auf Platz eins in den UK-Charts landete. „Recorded live in England surrounded by maniacs 1981 except Iron Horse 1980“ stand und steht auf dem Backcover, mitgeschnitten wurde an fünf Abenden im März/April 1981 – nur nicht im Londoner Hammersmith Odeon. Elf Songs waren auf dem Original-Album mit seinem sehr halligen, aber dennoch massiven Sound, der dem Live-Eindruck einer MOTÖRHEAD-Show, wie man sie bis kurz vor Lemmys Tod erleben durfte, sehr nahe kommt. „Ace of spades“ ist der Opener, es folgen unter anderem „Metropolis“, „The hammer“, „Iron horse/Born to lose“, „Overkill“, „(We are) The road crew“, „Bomber“ und als Rausschmeißer „Motörhead“ – und ich stelle mir gerade vor, welch bulldozerhaften Eindruck dieses Monster von Live-Album seinerzeit bei irgendwelchen Jugendlichen in der Provinz hinterlassen haben muss, abgeschnitten von jeder Chance, so ein Live-Monster in echt erleben zu können. Später erschienen diverse erweiterte Versionen des Albums, auch hier sind auf Disc 1 noch drei Songs vom Soundcheck in Newcastle enthalten sowie auf Disc 2 die gesamte Newcastle-Show vom 30.03.1981. Es schmerzt sehr zu wissen, dass man diese Band nie wieder wird live erleben können. Die Doppel-CD kommt im Hardcover-Case mit Linernotes und reichlich Fotos.
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