„Lygophobie“ ist das dritte und auch das bisher beste Album der Bonner Band LYGO. Warum? Ganz einfach: Der Sound von LYGO war immer unbequem, ehrlich und ein bisschen wütend. So kannte man sie auf „Sturzflug“ und „Schwerkraft“. Und so sind sie auch auf „Lygophobie“. Aber zu der unbequemen Wahrheit hat sich noch etwas anderes gesellt. Ist da etwa ein kleiner, warmer Hauch von Optimismus? Ja, ich glaube, in „Warmes Bier & kalter Kaffee“ und „Kommentarspalte“ ist ein kleines musikalisches Lächeln zu hören! Außerdem beweisen die drei den Mut, das Tempo auch mal ein bisschen runterzufahren. Textlich bleibt zwar keine Zeit zum Durchatmen, aber trotzdem tun diese kurzen ruhigeren Passagen dem Hörfluss gut. Dazu gesellen sich wieder die persönlichen, aber auch teils politischen Songtexte, die natürlich weiterhin vor gewohnter LYGO-Haltung strotzen. „Feuerzeug“ behandelt beispielsweise Polizeigewalt, „Kein Fahrtwind“ dreht sich um toxische Männlichkeit. „Lygophobie“ ist also immer noch weit entfernt davon, ein seichtes Gute-Laune-Album zu sein. Und damit steht doch fest, dass „Lygophobie“ ein großartiges Album ist, oder?!
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