SUPERSUCKERS

Live At The Tractor Tavern, Mid-Fi Field Recordings Vol. 1 CD

Manchmal ist es vielleicht besser, auf seinen ersten Eindruck und seine Intuition zu hören. Eddie Spaghettis erster Eindruck nach einem Country-Gig im Herbst letzten Jahres war der, dass es sich kaum lohnen würde, etwas von der Show wie geplant auf ein Livealbum zu bringen.

Der zweite Eindruck hingegen kam auf, als die Band die Aufnahmebänder zu hören bekam und schlußendlich der Meinung war, man sei doch nicht in so schlechter Spiellaune gewesen, wie es zunächst schien, und ein guter Teil des Gigs sei sogar durchaus gelungen.

Gutes Mittelmaß, so steht es schon auf dem Backcover. Aber wer will Mittelmaß, wenn er die SUPERSUCKERS hört? Bei "Creepy eyes" und "Doublewide" bewegen sich die Herren im nichtssagenden Niemandsland zwischen Rock und Country, wenig inspiriert, und beide Stilrichtungen werden gerade mal oberflächlich runtergespielt.

"Sail on" wird akustisch untermalt, tendiert also ein wenig mehr in die Countryrichtung, mag sich aber auch noch nicht wirklich entscheiden. Gleiches bei "Pretty fucked up", als Studiosong ein Knaller, hier in der weichgespülten Version.

Mit "Killer weed" wird man langsam inspirierter, man hat sich nun endlich entschieden, doch einen Country Gig zu spielen, um sich schließlich die beiden besten Songs für den Schluss aufzubewahren.

"Born with a tail" und "Alabama, Louisiana or maybe Tennesee" lassen die zuvor schmerzlich vermisste Partystimmung aufkommen. Die SUPERSUCKERS zeigen sich von ihrer Countryschokoladenseite und versöhnen mich zu guter Letzt doch noch.

(35:06) (6)