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CITIZEN

Life In Your Glass World

Die Kelly Slater des Grunge-Revivals sind jetzt Dancefloor-Hippies?! Mitnichten, denn die Band um Hauptsongwriter und Sänger Mat Kerekes liefert mit „Life In Your Glass World“ ihr wahrscheinlich ehrlichstes und ambitioniertes Album in ihrer ja eigentlich noch recht kurzen Bandgeschichte ab. Da passt es auch ganz gut, dass hier vieles an die überragenden THE FAINT erinnert, die um die Mitte der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts wohl das Maß für cleveren und dennoch tanzbaren Disco-Punk waren. Da die Songtitel auch mal „I want to kill you“ oder „Death dance approximately“ heißen, ist schon von Beginn an klar, dass hier nicht alles nach Disco, Disco, Party, Party schreit. Im Gegenteil! Die Texte von Kerekes pendeln zwischen verbittert und wütend, sind gegen Ende der Platte aber zum Glück auch ein klitzekleines bisschen hoffnungsvoll. „Life In Your Glass World“ zeigt CITIZEN von einer reduzierten und kompakten Seite. Die Drums wirken wie mit dem Drumcomputer eingespielt und funktionieren dabei trotzdem fantastisch. Auch dass die Band mittlerweile zum Trio zusammengeschrumpft ist, spürt man hier zu keiner Sekunde. Und ja, natürlich bezeichnet die Band ihr neuestes Album als ihr bestes. Das kann man aber getrost auch unterstreichen. Vor allem ist „Life In Your Glass World“ wieder mal ein Zeichen dafür, wie verdammt vielseitig CITIZEN sind.