Foto

MASSENDEFEKT

Lass die Hunde warten

Nach dem pandemiebedingt leider etwas untergegangenen Vorgänger greifen MASSENDEFEKT nun wieder voll an: der selbst so genannte „Punk’n’Roll“ der Band aus Meerbusch verspricht auch dieses Mal wieder einen bunten Strauß an Ohrwürmern und schmissigen Songs, die sofort ins Ohr und Bein gehen. Sänger Sebi und seine Mitstreiter wissen um ihre besondere Stellung in der deutschsprachigen Punkrock-Szene und tun glücklicherweise keinem den Gefallen, sich bei allzu engstirnigen Szene-Elitisten anzubiedern, sondern machen einfach das, worauf sie Lust haben. Ein guter Song bleibt dabei immer noch ein guter Song und davon finden sich auf „Lass die Hunde warten“ gleich ein Dutzend. Ob das verträumt-schmissige „Sommerregen“, ein schneller Klopper wie „Pferdekotzen“ oder der garantierte Live-Hit „Disko“, MASSENDEFEKT wissen um ihre Stärken und spielen diese voll aus. Eine gewisse Leichtigkeit wohnt der Platte inne, die Prämisse, es all den apokalyptischen Markschreiern da draußen zu zeigen und den Moment zu feiern (bei allem durchaus angebrachten realistischem Pessimismus), geht hier gut auf. Dabei gelingt es der Band, die Balance zwischen halb vollem und halb leerem Glas textlich zu halten, musikalisch geht es überwiegend gut nach vorne und eine starke Produktion sorgt für ordentlich Dampf im Kessel. Ein weiteres Highlight in der Diskografie der Band, das bei der anstehenden Tour ausgiebig gefeiert werden darf.