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CRO-MAGS

In The Beginning

CRO-MAGS are back! Seit zwanzig Jahren warte ich darauf, diese Zeilen anlässlich eines neuen Albums der NYHC-Urväter zu schreiben. Wenn es eine Band aus dem Big Apple gibt, dann muss ich eine Textzeile von EMPOWERMENT aus dem Song „90er“ zitieren: „CRO-MAGS noch real, Junge – BAD BRAINS schon immer tight. New York und sonst nix.“ Bei mir würde „noch“ durch „immer“ ersetzt, denn es rotieren deren Scheiben seit über dreißig Jahren mit wechselnder Frequenz auf meinem Plattenteller. Mir waren und sind die ganzen Scherereien zwischen den beiden Alphatieren John Joseph und Harley Flanagan egal, ich will neues Futter für den Player! Um einmal ein persönliches Fazit zu diesem Endlosstreit abzugeben: Für mich hat dabei Harley die Battle um Längen gewonnen, da er, im Gegensatz zu John „Bloodclot“ Joseph, immer wieder Musik unters Volk gebracht hat. So auch die famose letzte CRO-MAGS-Scheibe „Revenge“ (für mich eine der unterbewertetsten Platten schlechthin) oder seine hörenswerten Soloalben beziehungsweise -Singles. Dieser positive Weg wird auch auf „In The Beginning“ weiter beschritten. Das neue Album startet mit dem famosen Opener „Don’t give in“, den man schon von der gleichnamigen Single kennt, die Ende 2019 erschien und von mir in Ausgabe #146 besprochen wurde. Die Lobeshymnen, die ich dort über CRO-MAGS ausschüttete, kann ich hier nur wiederholen. „In The Beginning“ sprüht nur so vor Spielfreude und Intensität. Songs wie „Drag you under“, „No one’s victim“ oder auch „From the grave“ setzen sich sofort im Gehörgang fest und knipsen bereits nach wenigen Takten die Pawlow’sche CRO-MAGS-Leuchte im Gehirn an. Harley gibt am Bass sowie Mikro alles und hat die Hood weltweit schnell im Griff. Zudem scheint er mit Ex-SUICIDAL TENDENCIES-Gitarrist Rocky George endlich einen Mitstreiter gefunden zu haben, der traumhafte Melodiebögen beisteuert und sich, im Gegensatz zu Parris Mayhew und Co., mit Harley dauerhaft zu verstehen scheint. Genau das ist das nötige Salz in der Suppe, denn die Kombination zwischen Melodie und Härte ist exzellent. Die meisten richtig guten Tracks des Albums kennt man bereits von den vorausgegangenen Singles, aber auch weitere Stücke wie das ruhige „No turning back“ sind hörenswert. Lediglich das höhepunktslose Instrumental „Between wars“ sowie das Crossoverstück „Two hours“ sind nicht so meine cup of tea. Über beide Tracks erfahrt ihr übrigens im Interview in dieser Ausgabe mehr. Dies ist aber der einzige Kritikpunkt, den man über das neue CRO-MAGS-Album verlieren kann. Gewundert habe ich mich zudem, warum knapp die Hälfte der Songs schon vorher als Single-Auskopplungen zu hören waren. Aber auch darauf findet ihr im Interview eine Antwort. Summa summarum schließe ich mit den Worten: Richtig starkes Album und wieder hat Harley Flanagan alles richtig gemacht!