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BELLRAYS

Heavy Steady Go!

Vor über 25 Jahren stieß ich auf Lisa Kekaula und ihre Band THE BELLRAYS, die damals schon so klangen, als habe man Tina Turner mit STOOGES und MC5 kombiniert. In Austin, Texas erlebte ich sie erstmals live, seitdem viele Male, nur in letzter Zeit hatte ich sie etwas aus den Augen verloren – gut, dass im Herbst 2024 ihre wahrscheinlich 25. Europatour ansteht. Passende dazu gibt es ein neues Album. Die BELLRAYS sind seit der Gründung 1990 maßgeblich Lisa am Mikro und ihr Gatte Bob Vennum an der Gitarre und ihren Sound machte schon immer eine enorme Wildheit und Brachialität aus. Genau das vermisste ich beim bis dato letzten Album „Punk Funk Rock Soul Volume Two“ von 2018 – und bin nun froh, dass ich angesichts von „Heavy Steady Go!“ überlegen musste, was ich zuletzt zu meckern hatte. Alles wieder da: der Groove, die Härte, die bratende Gitarre, der zarte Schmelz der Melodien – THE BELLRAYS klingen anno 2024 wieder zum Verlieben. Aufgenommen wurde das Album in zwei Sessions, und Lisa und Bob holten sich für die erste Mark Cisneros (bs) und Ron Miller (dr) ins Studio, beide spielten auch schon mit Kid Congo und bei THE MAKE UP. Bei der zweiten Session waren es dann Craig Waters (dr) und Nico Miles (bs). „Heavy Steady Go!“ ist eine Wucht, eine Rückkehr zu alten Qualitäten – wer die Band einst schätzte, sollte sie nun wiederentdecken, alle anderen bitte neu kennen lernen. In den USA konnte man sie zuletzt wochenlang als Support von SOCIAL DISTORTION sehen, und ich behaupte ganz freihändig, dass Mike Ness dann doch bitte selbst schuld daran war, jeden Abend an die Wand gespielt worden zu sein von seinem Opener ...