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DIRTY NIL

Free Rein To Passions

Gute Nachrichten: THE DIRTY NIL rocken wieder! Was für ein Quatsch. Nur weil hier und da ein zusätzliches Gitarrenlick oder ein Riff eingestreut werden, hat die Band sich weder neu erfunden noch ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Aber Alben werden eben verkauft, indem man Geschichten erfindet oder sich von der Vergangenheit abgrenzt. So, nachdem wir das abgehakt haben, zurück zum Kern der Sache: THE DIRTY NIL liefern ein weiteres Mal eine verdammt runde Sache ab. Während die Kanadier mit dem Opener „Celebration“ tatsächlich noch vorgaukeln, dass jetzt das Metal-Gewitter losbricht, folgt mit „Nicer guy“ unmittelbar der Album-Hit, der alles wieder gerade rückt. Aber nur, weil sie den Joker so schon früh gespielt haben, bedeutet das nicht, dass der Spannungsbogen im weiteren Verlauf abstürzt. Man nehme nur ein Stück wie „Stupid jobs“, das nicht nur ein weiteres Mal zeigt, wer die besseren WEEZER-Songs schreibt, hier wird auch die komplette Klaviatur vom breitbeinigen Riff bis hin zur Akustikgitarre durchgespielt und alles von einer der verlässlichen Catchiness zusammengehalten, die THE DIRTY NIL einfach im Blut liegt. Die schiere Flut an musikalischen Ideen, Melodien und smarten, augenzwinkernden Texten mag zum Einstieg immer etwas überfordern, aber das ist nichts anderes als ein weiteres Qualitätsmerkmal.