FRANK TURNER

Sleep Is For The Week

Man kann ja sagen, dass das erste Lied eines Albums so etwas wie dessen Visitenkarte ist. Bei "The real damage" ist das jedoch so eine Sache - um es gleich vorweg zu nehmen: es ist fantastisch, wie das ganze Album.

Der Tag des Ich-Erzählers beginnt, als er unter lauter fremden Menschen aufwacht, wobei sich der Refrain im Laufe des Lieds vom reflektierten "through the best years of my life" zu einem nihilistischen "I realized I was half-way through the first day of the week" wandelt.

Doch auf dieses eher heitere Lied folgen bald melancholischere Töne, die ihren Höhepunkt (und damit Stimmungstiefpunkt) in "Worse things happen at sea" finden, bei dem auch ein paar Streichinstrumente hervorragend eingesetzt werden.

Manchmal muss ich hier ein wenig an die Bands des Grand Hotel van Cleef oder auch OASIS denken - mit Letzteren hat Frank Turner auf jeden Fall den englischen Akzent gemeinsam. Das Album geht dann ein wenig abrupt mit "Back in the day" wieder in Richtung Country, bevor sich Turner in "Once we were anarchists" fragt, ob der Kampf, nur motiviert durch "a sense that something's wrong", es wirklich wert ist, gekämpft zu werden.

Seine Antwort ist eindeutig: "If the revolution doesn't want me, I don't give a shit." Jedes Lied wäre es wert, hier vorgestellt zu werden, denn nur dies würde der Vielseitigkeit und der hohen Qualitätsdichte dieses Albums gerecht, das mit der Solo-Live-Aufnahme der "Ballad of me and my friends" zu einem würdigen und angemessenen Abschluss kommt: "We're definetly going to hell, but we'll have all the best stories to tell" - das gilt auf jeden Fall für Frank Turner.

(47:17)