Im Dezember 2001 schrieb ich in Ox #45: „Neulich in Köln [es war der 23.10.01 in der Kantine] mal wieder THE FALL gesehen und beeindruckt gewesen: da steht dieser Mark E. Smith, seines Zeichens mauliger Misanthrop, wie man so hört, und schlägt 25 Jahre nach Gründung der Band im Zeichen des Punkrock ein paar hundert Leute in seinen Bann, mit einer Band, die alles andere als müde klingt. Passend dazu ein neues Album, irgendwas zwischen #25 und #35 im Werkverzeichnis, wenn’s denn eines gibt. War das letztjährige Album eher ein fett produziertes Pop-Dingens (also für FALL-Verhältnisse), geht’s hier wieder ein paar Schritte zurück, könnte man meinen, Smith & Co. hätten sich ins Toe Rag-Studio eingemietet, so garagig-dreckig klingt’s hier. Zehn Songs, darunter ein Cover, nämlich „Gotta see Jane“. Sonst noch was? Ich denke nicht: FALL gut, Welt schlecht.“ Erschienen war das Album damals auf Smiths Label Cog Sinister, 2006 gab es mal eine Neuauflage, und nun den Premium-Rerelease à la Cherry Red als Doppel-LP und Quadruple-CD-Box. Letztere enthält neben dem normalen Album außer sechs Bonustracks noch drei Live-CDs mit Aufnahmen aus der Knitting Factory in L.A. 2001, aus The Garage in London 2002 und vom ATP Festival 2002. An verschiedenen Stellen wird ja gerne diskutiert, welches Album denn nun besser und welches weniger gut war (schlimm: diese ganzen Discogs-Schlaumeier), aber speziell bei den Vielreleasern THE FALL bin ich sehr vehement für den Blick aufs Ganze. Und da macht mir eben auch dieses seltsam sinnfrei betitelte Werk zwanzig Jahre nach Release noch Spaß. Mein kleiner Hit hier: „Crop-Dust“. Wie gewohnt gibt es ein dickes Booklet mit allen relevanten Background-Infos sowie Fotos etc.
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