AMERICAN STEEL

Lookout

„Weiße-Männer-Blues“ in seiner Punkrockversion: Kaliforniens Antwort auf HOT WATER MUSIC und AVAIL? Parallel zum neuen Album von Ann Beretta ist ebenfalls auf Lookout der neue Longplayer von AMERICAN STEEL aus San Francisco erschienen, wobei mit der zeitlichen hier auch eine musikalische Parallelität einhergeht. AMERICAN STEEL haben sich mit dem Nachfolger des ’99 erschienenen Debüts „Rogue’s March“ dann doch zwei Jahre Zeit gelassen, aber das Warten hat sich gelohnt: auf „Jagged Thoughts“ präsentiert sich die Band, erneut produziert von Kevin Army, kompakter und dichter als bisher, erinnert ein ums andere Mal an den verzweifelten „Weiße-Männer-Blues“ der Marke LEATHERFACE – mit rauher Stimme herausgeschrieene Verzweiflung. Dabei sind AMERICAN STEEL jedoch alles andere als Kopisten, bringen auch ruhigere Passagen ein, die singer/songwritermäßig wirken, und kommen irgendwie ziemlich erwachsen rüber. Mir gefällt’s ausgesprochen gut, gerade auch deshalb, weil das alles trotz gewisser Parallelen völlig ausserhalb des, nun ja, Emo-Kontextes geschieht.