Nach drei Singles und zweieinhalb Jahren Warmlaufzeit ist "Eponymous" das erste Album der Bostoner. Und gleich zu Beginn wagen sie ein Spielchen, das, wären KARATE eine TV-Sendung, die Einschaltquoten zum Abstürzen brächte: mir nichts, dir nichts gibt's einen sekundenlangen Break, der unweigerlich zu panischem Drehen am Lautstärkeregler führt.
Und dann, pling!, kommt doch der nächste Gitarrenakkord geschlichen. Und wenn ich "geschlichen" sage, meine ich auch "geschlichen". Denn KARATE mögen zwar den Namen eines asiatischen Kampfsports tragen, doch musikalisch sind sie übelste Pazifisten, die vor jedem Angriff auf die Ohren ihrer Zuhörer zurückschrecken.
Meist plinkern die Gitarren supergefühlvoll und mit leisem Gesang darauf vor sich hin, fühle ich mich an die leiseren Töne Lou Barlows erinnert, und wenn KARATE dann doch mal etwas lauter werden, blitzen Reminiszenzen an LUNGFISH auf.
Musik wie ein gutes Buch, das vollste Konzentration erfordert.
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