AFI sind ein Phänomen. Nicht nur, dass die Band es schafft, einen hohen Bekanntheitsgrad mit einer sehr engen Verbundenheit zu ihren Fans und der Punkrock-Szene zu vereinen, auch musikalisch ist diese Band außergewöhnlich.
Ihr letztes Album "Sing The Sorrow" markierte die Abkehr vom gradlinigen, leicht Goth-beeinflussten Hardcore-Punkrock. Anstelle dessen präsentierten sich AFI als Band, die sich bestens darauf versteht Goth-Elemente mit Pop, Rock, etwas Kitsch und etwas Punkrock zu paaren.
Ebenso wie "Sing The Sorrow" von schönen Melodien und melancholischen Augenblicken lebte, zeugt auch "Decemberunderground", das zweite Album der Band für Universal, vom außergewöhnlichen Melodiegefühl der Band.
Insgesamt lässt dieses Album ein weites Spektrum musikalischer Einflüsse zu. "Kill caustic" und "Affliction" sind gradlinige Punkrocksongs, die an die AFI-Frühphase erinnern. Ihnen gegenüber stehen mit "Summer shudder" und "Endlessly, she said" zwei düster-schöne Popsongs, in denen Ruhe und zarte Melodieführungen zu eingängigen Songs fusionieren.
Und während die erste Single des Albums, "Miss murder", ein bestens tanzbarer, zackiger Rocksong ist, hat die Band mit "37mm" einen nahezu komplett synthesizer-basierten Song komponiert. "Love like winter" hingegen ist ein so frech melodischer Popsong, dass er zwar glatt als Titelmelodie einer cheesy TV-Serie mit Collegegirl- und Vampir-Thematik eingesetzt werden könnte, gleichzeitig aber unverkennbar AFI ist.
All diese Ausführungen und Songbeispiele reichen aber nicht, um einen echten Eindruck des Albums zu vermitteln. Man muss "Decemberunderground" selber hören und sich auf die Tiefe und die verschiedenen musikalischen Richtungen dieses Albums einlassen, um vielleicht ähnliche Freudengefühle wie ich zu empfinden.
Auch wenn AFI hier viele verschiedene Stile mischen und sich die Songs untereinander durchaus voneinander unterscheiden, so ist "Decemberunderground" doch letztlich ein in sich zusammenhängendes, gelungenes Album.
Dies ist die wohl beste Mischung aus Gothic, Rock, Pop, Punk, Elektronik und einer handvoll anderer Stile, die ich je gehört habe. Ich bin begeistert! (48:32) (10/10)
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