AFI

Burials

Unterschiedlicher könnten zwei Alben kaum sein. Dort das Debütalbum einer jungen Band, die wie eine Mischung aus RANCID und den MISFITS klingen wollten, ohne sie zu kopieren; hier ein düsteres Rockalbum.

Tatsächlich haben AFI heute nicht mehr viel gemein mit den anfänglichen Punk-Songs, ihrer Hardcore-Phase oder den Gothpunk-Songs später, als der Erfolg einsetzte. Die Band hat sich von Album zu Album verändert, weiterentwickelt.

Und nun also „Burials“. Schon mit ihrem dritten Album konnten einige Fans der ersten Stunde nichts mehr anfangen. Zu hart war es ihnen, später wurden ihre Songs anderen wiederum zu düster, beim letzten Album vor vier Jahren zu glamourös.

Die Meinungen zu den neuen Liedern werden auch dieses Mal auseinandergehen. Die gute Nachricht vorweg: Wo „Crash Love“ goldpaillettenbesetzt glitzerte, ist das neue Album tiefschwarz gestrichen.

Dafür droht es an epischen Midtempo-Songs zu ersticken, die es früher jeweils am Ende eines AFI-Albums gab. Zudem klingen manche Lieder so, als hätte der Laptop des Gitarristen mehr zu tun gehabt als Bass oder Schlagzeug.

Trotzdem ist „Burials“ ein gutes Album geworden, auch wenn es mehrere Anläufe braucht, bis man sich reingehört hat. Alleine schon wegen „A deep slow panic“, dem großartigsten Lied, das THE CURE nie geschrieben haben.