In Ox #82 sinnierte ich darüber, warum das neue Album der Schweden dort bereits seit November 2008 erhältlich ist, hierzulande aber nicht. Nun, ab Ende April ändert sich das, da ist „Communion" auf LP wie CD via Haldern Pop endlich etwas einfacher zu bekommen.
Im Weiteren zitiere ich mich einfach selbst: Bemerkenswert ist an „Communion" das ausnehmend scheußliche Artwork. Es gibt ja eine ganze Industrie, die sich der Herstellung von Fotos widmet, die so nichts sagend und aller kulturellen Feinheit bereinigt sind, dass sie weltweit für Werbekampagnen einsetzbar sind, sei es für Versicherungen, Wellness-Produkte, Urlaubskataloge, Business-Dienstleistungen und weiß der Teufel was noch alles.
Aus so einer Fotosammlung haben sich Ebbot Lundberg und Band augenscheinlich bedient, abstoßender geht es wirklich nicht, doch das hat schon wieder einen trashigen Reiz - und hilft, sich auf die Musik zu konzentrieren.
Nun, wenn ich in den letzten Jahren gefragt wurde, auf welche neue Platte ich mich wirklich freue, fiel mir die Antwort immer schwer - und doch leicht: Die von TSOOL! Auch bei anderen Bands freue ich mich auf neue Releases, aber sie kommen halt, wenn sie kommen, oder auch nicht.
Anders hier: „Communion" macht mich glücklich, Dank doppelter Spielzeit sogar doppelt glücklich, und da Lundberg und seine Band grundkonservativ sind, was ihre Musik anbelangt, hat man auch nicht die geringste Überraschung zu verkraften.
Über 90 Minuten umspülen einen Wogen von behaglicher Wohlfühlmusik, 24 Songs sind es diesmal, und von den Hindernissen, die zu bewältigen waren, wird man sicher zu gegebener Zeit noch erzählt bekommen (Ich fand nur den mäßig aufschlussreichen Satz „After the decision was made to postpone the Origin Vol.
2 project, the band wrote entirely new material and recorded it, which became Communion."). Doch so begeisternd sich TSOOL auch diesmal wieder entfalten, so gilt es doch festzustellen, dass Hits des Kalibers „Bigtime", „Heading for a breakdown" oder „Believe I've found" sich bislang nicht haben entdecken lassen.
„Ich höre keine Single", möchte man da kalauern, doch genau das ist der Fall: „Communion" liegt in voller Breite vor einem, glänzt vor sich hin, und verweigert sich dem Versuch, einzelne Häppchen herauszuschneiden.
Nun, es gibt schlimmere Schicksale. Entschleunigte Musik für die Guten.
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