BELLRAYS

The Red, White & Black CD

Im Frühjahr gab es mal wieder eine der raren Chancen, die BELLRAYS auf einer hiesigen Bühne zu erleben, und Boy, hätte ich mich geärgert, hätte ich sie verpasst. Seit ich sie vor Jahren in Austin an einem Wochenende gleich viermal sehen durfte, bin ich hingerissen vom Soulpunk der Truppe aus Los Angeles - Lisa Kekaula ist definitiv eine der besten Sängerinnen dieser Tage, ein ungeheures Energiebündel auf der Bühne, und ihre Band die Macht.

Der Druck in der ersten Reihe war so immens, ich hatte das Gefühl, die Energie der Band springt in Funken auf die Zuhörer über. Doch während die BELLRAYS live alles unter Kontrolle haben, sich ein ums andere Mal als die einzig legitimen Erben von MC5 erweisen, sieht es an der Releasefront eher düster aus.

So ist auch das neue Album wieder notorisch schlecht zu bekommen, Vinyl gibt's gar nicht, so dass man schon etwas Fan-Eifer aufbringen muss, sich "The Red, White & Black" zu besorgen (So als Tip: www.soundflat.de).

Aber dafür lassen sich die BELLRAYS dann auch nicht lumpen: 19 Songs kredenzen sie der Hörerschaft, 19 rauhe, kickende Soulpunk-Smasher, die so nur diese Band hinbekommt, mit gleich mehreren richtigen Hits.

Als da wären: "Street corner", "Some confusion city", "Curse of temptation" und "Voodoo train" - Songs, die schon beim dritten Hören so hängen geblieben sind, dass man sich fragt, ob das nicht eine Coverversion eines 30, 40 Jahre alten Originals ist.

Nein, ist es nicht, und mit "Soul is the preacher, punk is the teacher", dem Leitmotiv der Band, kann man diese Rezension dann auch gepflegt abschließen. (53:57) (10/10)