Love your hate, your faith lost, you are now one of us! schreit ein Chor über sphärische Keyboards und wuchtigen Drumbeat dem Hörer zu Beginn des Albums entgegen. Und es stimmt, man wird Teil des AFI-Universums.
Denn "Sing The Sorrow" zieht einen schon beim ersten Hören in seinen Bann. Rückblick: Vier Nordkalifornier entwickeln seit acht Jahren von Album zu Album ihren Sound neu. Liegen die Anfänge noch irgendwo bei Punkrock à la RANCID, wechselt man über zu Hardcore, um nach Besetzungswechseln mit dem Album "Black Sails In The Sunset" einen eigenen, düsteren Weg einzuschlagen.
Der Begriff Goth-Punk macht die Runde. Mit diesem Album und mit seinem Nachfolger "The Art Of Drowning" schaffen es AFI eine immer größere Fangemeinde aufzubauen, die sich genauso wie die Musik aus verschiedenen Subgenres rekrutiert.
Wieder in der Gegenwart, sieht die Welt noch düsterer aus. "Sing The Sorrow" ist ein Meisterwerk an Melancholie und Dunkelheit, was früher gepaart wurde mit Punkrock, hat jetzt die Oberhand ergriffen.
Und überhaupt, hört man sich das Album die ersten Male an, findet man nicht mehr so viele Punk-Einflüsse. Viel mehr begegnen einem THE CURE und BAUHAUS, die sich mit Trent Reznor auf einem Friedhof verabredet haben.
Hört man genauer hin, merkt man, dass sich AFI zwar gewaltig weiterentwickelt haben, dass ihre alten Einflüsse aber genauso vorhanden sind wie die neueren Elemente, nur tiefer verborgen. Auf ihrem sechsten Album haben AFI endgültig etwas Eigenständiges erschaffen, wie man es nennen will, bleibt jedem überlassen.
Ihr Debüt bei Dreamworks Records bietet zwölf Lieder, die sich alle voneinander unterscheiden, aber trotzdem bis ins kleinste Detail zueinander passen und wegen der unterschiedlichen Einflüsse vom Zuhörer fordern sich mit ihnen auseinander zu setzen.
Jeder Song für sich ist ein Hit, als Teil des Ganzen wirken sie aber genauso gut. Die investierte Zeit (am Album wurde fast ein Jahr gearbeitet) trägt deutlich Früchte. Kein Wunder, dass "Sing The Sorrow" auf so breites Interesse gestoßen ist, dass es in den USA in der ersten Woche auf Platz fünf der Billboard-Charts eingestiegen ist.
Verdient haben es AFI allemal. Oder wie es bei "...But Home Is Nowhere" heißt : "This is my line, this is eternal". Das ist dieses Album definitiv. (56:02) (10/10)
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