Lärm darf sein, nur Struktur muss er haben - und vor allem ist Dynamik wichtig. Diese Grundregel beherzigen die Japaner ENVY auch auf ihrem neuen Album, erschienen in Europa auf dem schottischen Label Rock Action, in den USA auf Level Plane und in der Heimat auf Sonzai.
Mitreißender Noisecore trifft hier auf Moll-Töne galore, leise, beinahe akustische Phasen gehen unvermittelt in brachiale Klangwände über, die sich unvermittelt und mit der Gewalt einer Flutwelle vor einem auftun - da, wo eben noch ein sonniger Strandsommertag war.
Die kehlige Stimme von Frontmann Tetsu, der die Texte zu den zwar Englisch betitelten, aber auf Japanisch verfassten neun Songs von durchweg epischer Länge heiser und verzweifelt herausschreit, tut ein übriges, um den Tracks von manchmal schon beinahe NEUROSIS-hafter Statur diese melancholische Schwere zu verleihen.
Eine exzellente Scheibe, die zudem durch ein schönes, schlicht gestaltes Booklet (inklusive englischer Textübersetzungen) gefällt. (62:49) (08/10)
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