Seit mehr als dreißig Jahren sind die Japaner jetzt schon unterwegs und haben sich längst eine treue und loyale Anhängerschaft erspielt. Mit dem achten Studiowerk geht die Reise jetzt weiter. Stilistisch dürften sich Liebhaberinnen und Liebhaber der Band dabei sofort abgeholt fühlen, denn die mittlerweile zum Sextett angewachsene Formation liefert abermals einen abwechslungsreichen Mix aus episch-getragenem („The night and the void“) und ruppig-impulsivem Liedgut („Imagination and creation“). Wie gewohnt verleiht Kult-Fronter Tetsuya Fukagawa den Songs durch sein Wechselspiel aus eigenwilligem Sprechgesang und kehligem Gebrüll eine besondere und unverkennbare Note. Post-Rock? Post-Hardcore? Screamo? Eine klare Genre-Verortung ist dabei erneut schwierig. Da die Japaner wie schon auf „The Fallen Crimson“ mit drei Gitarren agieren, bietet „Eunoia“ in Sachen Atmosphäre jedenfalls ungemein viel Tiefgang und Detailreichtum. Inhaltlich beschäftigt sich die Platte unter anderem mit einem Gefühl der „Machtlosigkeit“, dem sich die Band aufgrund der Pandemie-Auswirkungen und persönlicher Schicksalsschläge nach eigenen Angaben ausgesetzt sah. Am Ende legen ENVY so eine höchst emotionale und eindringliche Scheibe vor, mit der sie bei ihren Fans ganz sicher voll ins Schwarze treffen werden.
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