Was macht man, wenn man sowieso nichts zu tun hat und einen Haufen alter Songs, die einem nicht mehr ganz zeitgemäß vorkommen? Richtig, man nimmt noch mal alles neu auf und nennt das ganze Ding „Primeval“. Sängerin Larissa nimmt uns mit zu den Anfängen der walisischen Band.
Ihr habt euch entschieden, eure ersten EPs nochmal neu aufzunehmen. Wie kam es dazu? Ich meine, das kostet doch Zeit, die man auch in ein neues Album hätte stecken können, oder?
Wir hatten das Gefühl, dass viele unserer Fans die Musik, die wir vor „Animus“ und „Samsara“ geschrieben hatten, nicht kennen. Besonders die erste EP „Defy The Tyrant“, da diese nicht online zu hören ist. Wir haben auch keines der Stücke von den EPs live gespielt seit „Samsara“ herauskam, also fühlten wir uns irgendwie entfremdet von den Songs, die unseren Weg am Anfang definiert haben. Außerdem hatten wir einfach nicht das Budget, um die Songs so einzuspielen, wie wir es uns immer vorgestellt hatten, als wir sie das erste Mal aufgenommen haben. Wir haben dies als Gelegenheit gesehen, frische Luft in die Songs zu blasen und sie jetzt so klingen zu lassen, wie wir es uns immer gewünscht hatten. Ich denke, dass wir dabei die Art, wie wir uns vorher angehört haben, neu bewerten konnten, und es hat uns definitiv geholfen, herauszufinden, wohin wir als Nächstes wollen.
Habt ihr die Songs in diesem Prozess verändert oder seid dem Original dabei treu geblieben?
Wir haben nicht alles gleich gehalten, wir haben definitiv das Schlagzeug geändert. Auf „Defy The Tyrant“ wurden die Drums programmiert, da wir damals keinen Schlagzeuger hatten, es waren nur Ash und ich. „The Primal Chaos“ wurde ursprünglich nicht mit einem Metronom aufgenommen, daher hatten wir diesmal das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben. Joe, unser Schlagzeuger, hat den Songs auch seinen eigenen Stempel aufgedrückt, da er nicht in der Band war, als sie geschrieben wurden. Wir haben zudem auch einige Gitarrenteile ausgewechselt und konnten Dinge ersetzen, die uns immer gestört haben. Es fühlte sich also sehr gut an, das jetzt tun zu können.
Hast du auch Songs wiederentdeckt, die auch für dich in Vergessenheit geraten sind?
Ich muss ganz ehrlich zu dir sein, ich habe die alten Songs seit Jahren nicht einmal mehrgehört. Ich dachte irgendwie, dass ich sie nicht mehr wirklich mochte. Aber als wir sie wieder geprobt und aufgenommen haben, fühlte es sich sehr nostalgisch an und ich habe gemerkt, wie sehr ich unsere alten Sachen tatsächlich genieße. Sie sind einfach kompromisslos, aggressiv und drückend. Ich glaube, ich kann für uns alle sprechen, wenn ich sage, dass wir gelernt haben, die alten Songs zu lieben.
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