VENOM PRISON sind nicht ohne Grund eine der am meisten gehypeten Bands der Szene. Der britische Export präsentiert mit „Erebos“ den dritten Longplayer und mit einem ersten Blick auf die Tracks wird klar, an welchen Kanten hier noch einmal die Messer gewetzt wurden: War bereits der Sound der letzten Platte technischer ausgefallen und bot Platz für längere, ausgefeilte Tracks, wurde auf „Erebos“ noch einmal feinjustiert. Stilistisch hat sich die Band ein eigenes Verständnis von modernem Metal, Hardcore und Death Metal erschaffen, stets gespickt von einer Portion Atmosphäre, Groove oder auch Nuancen des Black Metal. Die Varianz fällt direkt bei der Wahl der ersten zwei Singles ins Ohr – „Judges of the underworld“ als ein changierendes Paradestück aus dem Extreme-Metal-Kosmos in tonaler Antithese zu den eingängigen, beinahe postigen Anleihen von „Pain of Oizys“. Erstaunlicherweise wirkt „Erebos“ jedoch keinesfalls wie ein reines Konzeptalbum und überrascht mit brutalen Pit-Aktivatoren wie „Golden apples of the Hesperides“ und Riff-getriebenen Songs wie dem justiz- und systemkritischen Closer „Technologies of death“. Mit scharfsinniger Prosa und konzentrierter Angepissheit stellen VENOM PRISON bereits jetzt einen heißen Anwärter auf eines der Alben des Jahres vor.
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© by Fuze - Ausgabe #92 Februar/März 2022 und Sarah Weber
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Roman Eisner
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