STRIKE ANYWHERE

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Protest to survive

Dass sich mit STRIKE ANYWHERE gerade jetzt eine der politischsten Punkrock-Bands der letzten zwanzig Jahre mit einer neuen EP (der erste Release seit „In Defiance Of Empty Times“ 2012) zurückmeldet, kann kein Zufall sein. Die Welt brennt, die Menschen gehen gegen Rassismus, Homophobie sowie Polizeigewalt auf die Straße und die Männer um Thomas Barnett haben mal wieder den Soundtrack dazu geschrieben. Da ist es natürlich nur logisch, dass es im Interview kaum um Musik geht. Es scheint, als stünde die von der Band aus Richmond, Virginia so oft besungene Revolution nun endlich bevor. Wäre da nicht auch noch dieses verdammte Virus ...

Crazy times, oder?

Ja, wir leben in verrückten Zeiten, oder? Hier bei uns sind die Fallzahlen in den letzten zwei Tagen in vielen Staaten im Südwesten der Vereinigten Staaten explodiert. Es erweckt den Eindruck, als müssten die jeweiligen Lockerungen wieder zurückgenommen werden.

Es scheint, als würde sich die Welt in zwei Lager spalten. Auf der einen Seite gibt es diejenigen, die sich an die Empfehlungen der Wissenschaftler halten, und auf der anderen Seite stehen diejenigen, die nicht an die Gefahr des Virus glauben. Glaubt man den Medien, handelt es sich dabei in Amerika vor allem um konservative Trump-Wähler.
Ja, das ist wirklich kaum mit anzusehen. Ich bin darüber auch so unheimlich frustriert. Es scheint, als hätte Amerika seinen Wahn in die Welt exportiert und gibt seit langer Zeit ein ganz armseliges Bild ab. Tatsächlich handelt unsere neue EP „Nigthmares Of The West“ auch von diesem Thema: Amerika hat sich selbst mit allen Krankheiten vergangener Imperien infiziert. Lass mich dazu etwas weiter ausholen. Die europäischen Imperien, wie zum Beispiel das römische, sind untergegangen und Amerika betrachtet sich als ihr Erbe. Das führt zu einem ganz bestimmten wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Verhalten, welches über der Welt aufgezwungen werden soll. Ich würde sogar so weit gehen, dass sich Amerika mit seinen Interessen wie ein Virus verbreitet hat. Dazu kommt, dass es hier enorm viele Leute gibt, die wissenschaftliche Erkenntnisse nicht anerkennen wollen und auf der anderen Seite Anhänger von Verschwörungsmythen sind. Sie suchen sich einfach etwas, das ihre Ängste befeuern kann. Das passiert vor allem den Leuten, deren soziales Netz nicht ihre Bedürfnisse zu erfüllen vermag, weil es total marode ist. Dort tritt dann dieser Wahn, von dem ich gerade sprach, an die Stelle und ist wie ein Pflaster auf einer Wunde, die sich nicht von selbst schließen kann. Wenn du dich hier umschaust, siehst du viele Menschen, die ihr Leben einfach nicht mehr in den Griff bekommen und die einem Versprechen hinterherlaufen, das ihnen Erfolg und Sicherheit bringen sollte. Das führt dann ganz schnell dazu, dass sie Schuldige für ihre Situation suchen, anstatt dass sie sich wirklich mit sich selbst auseinandersetzen. Trumps Präsidentschaft passt da wie der Deckel zum Topf. Er füttert diese Ängste mit seinem Fanatismus.

Das hört sich wie die Situation an, die hier in Europa zwischen den beiden Weltkriegen herrschte.
Ich würde nicht sagen, dass Trump wie Hitler ist. Es geht ja auch nicht darum, irgendwelche Analogien zwischen den beiden zu finden. Amerika befindet sich jedoch in einem vergleichbaren Zustand wie Deutschland nach dem ersten Weltkrieg. Unsere Gesellschaft ist extrem fragil und bietet Platz für Demagogen, die sich die Ängste der Bürger zunutze machen wollen. Diese Hälfte ist es auch, die kein Problem damit zu haben scheint, andere Menschen zu verletzten, weil der Präsident eine bestimmte Doktrin vorgibt. Ich würde so weit gehen und sagen, dass das zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten so extrem zutage tritt. Trump ist der Anführer eines Kults, der Leute dazu bringen kann, furchtbare Dinge zu tun.

Würdest du mir zustimmen, dass der Zugang zu Bildung auch hier eine große Rolle spielen?
Ich versuche, das auch immer unter psychologischen Gesichtspunkten zu betrachten. Natürlich ist es wichtig, dass du lernst, bestimmte Dinge zu hinterfragen und vor allem kritisch und eigenständig zu denken. Je größer dein Wissen ist und je selbstbewusster du dich auch mit dir selbst auseinandersetzen kannst, umso weniger bist du empfänglich für dieses Fieber aus Wut und Hass. Unsere Nation kann das aber gar nicht gewährleisten. Es ist nicht mal in unserer Kultur. Und es wird schlimmer und schlimmer. Das führt dazu, dass die Leute, die immer noch von Trump verzaubert sind, immer öfter Entschuldigungen dafür finden müssen, diese Dissonanz aufrechtzuerhalten. Jetzt ist seit ein paar Monaten noch ein Virus im Umlauf, das verhindert, dass sich Menschen näher kommen können und ihren Horizont erweitern, indem sie neue Leute kennen lernen. Das führt ganz sicher zu einer Verschlimmerung der Situation.

In den letzten Wochen, nach dem Tod von Georg Floyd, gab es in vielen amerikanischen Städten Zusammenstöße mit der Polizei. Rassismus, der vielleicht vorher noch passiv ausgedrückt wurde, tritt an vielen Stellen offen zutage.
Wie du in den Medien verfolgen konntest, trauen sich unter Trump Rassisten viel häufiger, ihre Gesinnung offen zur Schau zu stellen. Die Proteste dagegen hat es ja auch eigentlich schon immer gegeben. Dieses Mal scheint die Bewegung jedoch entschlossener zu sein. Meiner Meinung nach gibt es jetzt kein Zurück mehr zu alten Strukturen. Es wird Reaktionen geben. Die Polizei muss umstrukturiert werden, und das obwohl die Konservativen nicht von ihrer Position abweichen wollen. Die gesellschaftlichen Fronten sind klar und verhärtet. Die Faschisten und Rassisten in den Regierungen haben ihre Munition in den letzten Jahrzehnten schon verfeuert. Und wir sind trotzdem noch da und gehen immer wieder auf die Straße, um zu zeigen, dass ihr Weg nicht unserer ist. Jetzt sind es vor allem immer mehr junge Menschen und People of Color, die sich an den friedlichen Demos beteiligen und grundlegende Veränderungen fordern. Schlussendlich ist es das, worüber wir als Punkband immer gesungen haben und was wir, wie auch viele andere Künstler, schon die ganze Zeit sehen wollten. Man kann spüren, dass diese Bewegung etwas ganz Besonderes ist. Es scheint, als wären wir jetzt endlich auf einem guten Weg, dass wir unsere Gesellschaft langfristig verändern können und alte Strukturen umstoßen.

Würdest du sagen, dass die politische Linke etwas brauchte, hinter dem sie sich wieder vereinen konnte? Das ist ja normalerweise eher selten der Fall.
Sobald du eine Partei gründest, spaltet sich diese automatisch in viele Strömungen auf. Das Problem der Linken ist, zumindest hierzulande, dass sie sich damit rühmt, besonders kritisch zu sein. Das betrifft dann sogar das eigene Selbstverständnis. In den Vereinigten Staaten stehen sich zwei Gruppen gegenüber, die sich nicht so einfach auf einen Kompromiss einigen können. Den Rechten geht es darum, ihre Kreise geschlossen zu halten und Traditionen durchzusetzen, die ihre Macht garantieren. Das hinterfragt auch niemand. Es scheint, als geben die ihr Hirn am Eingang ab und laufen ihren Anführern einfach nur hinterher. Bei den Linken andererseits geht es darum, was praktikabel ist. Es wird viel diskutiert, zum Beispiel darüber, wie viel Idealismus dem Fortschritt heute noch guttut. Während wir dieses Interview führen, dauern die „Black Lives Matter“-Demonstrationen nun schon seit fast sechs Wochen an. In den ersten Tagen gab es viele Plünderungen und Zerstörungen. Ich verstehe das so, dass es darum ging, Symbole zu zerstören, die für staatliche Gewalt stehen. Wenn Polizeifahrzeuge oder sogar Gebäude angezündet wurden, sollte das so was bedeuten wie: Wir zerstören etwas, das eigentlich sowieso längst uns gehört. Schließlich werden die Polizisten ja durch Steuergelder bezahlt. All das, was wir mitfinanziert haben, wird dazu eingesetzt, uns zu verletzen und bestimmte Menschen sogar zu unterdrücken. Die Demonstranten haben also eigentlich ihr eigenes Eigentum zerstört, um ein Zeichen zu setzen.

Wie ordnest du die Plünderungen von Geschäften ein, von denen zum Teil auch People of Color betroffen sind?
Das hatte nichts mehr mit den „Black Lives Matter“-Protesten zu tun. Auf einmal waren da viel mehr Akteure im Spiel, die zum Teil auch eine andere Agenda verfolgten. Anarchisten haben sich unter die Demonstrierenden gemischt, genauso wie Rechte, die die Proteste infiltriert haben. Es kamen auf einmal sogar paramilitärische rechte Gruppen hinzu, die Zerstörung und Verwirrung zum Ziel hatten. Für viele hat das die ganze Sache in ein schlechtes und vor allem falsches Licht gerückt. Diese Leute sind so skrupellos, dass sie sogar Autobomben zünden. Unser Drummer Eric hat vor kurzem erzählt, dass nur wenige Blocks von seinem Haus in Richmond ein Auto explodiert sei.

Trotz dieser gewalttätigen Stimmung gehen die Leute aber weiterhin auf die Straße und demonstrieren friedlich – zumindest so lange, bis die Polizei einschreitet.
Bei dem BLM-Movement geht es um Menschen. Es geht nicht um Einrichtungen, Gebäude oder Monumente. Es geht darum, sich mit den Menschen auseinanderzusetzen, die auch in der Geschichte der Vereinigten Staaten Schaden angerichtet haben, was von vielen Leuten gedeckt wurde, weil es ihnen Vorteile brachte. Die wiederauflebende Diskussion hat das Potenzial, die Linke endlich zu vereinen und ein starkes Zeichen zu setzen. Dieses Mal ist es meiner Meinung nach viel fundamentaler. Es gab immer die Pulsschläge der Revolution, die zeitweise für Aufmerksamkeit sorgten, aber keine nachhaltige Wirkung hatten. Wir nähern uns jetzt der Wurzel des Übels – ich würde sogar sagen, dass wir verdammt nah dran sind, sie auszureißen. Systemimmanenter Rassismus, der über viele hundert Jahre gesellschaftlich akzeptiert wurde, die Kolonialgeschichte und die Entstehung des „Amerikanischen Imperiums“ haben ihre Ursache im Kapitalismus. Homophobie und all die anderen Vorurteile, die sich eingeschlichen haben, um Menschen herabzuwürdigen, stehen jetzt am Pranger. Ebenso die Geschichte der Sklaverei, ohne die die Vereinigten Staaten sicher nicht so geben würde, wie sie heute sind. Es geht jetzt nur darum, mit schonungsloser Ehrlichkeit nicht nur Probleme anzusprechen, sondern sie auch zu lösen. Alles hängt miteinander zusammen. Die Linke muss den Zeitpunkt jetzt nutzen, um sich gegen Übel wie Kapitalismus, Rassismus, Polizeigewalt und Gender-Inequality zu vereinen.

Das hört sich ja recht hoffnungsvoll an.
Ich als Anarchist bin der Meinung, dass wir keine Organisationsformen wie die Nationalstaaten brauchen. Es gibt andere transzendierende Dinge, die uns viel mehr bringen. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass wir aufeinander hören. Wir müssen uns um die kümmern, die am verletzlichsten sind. Das Problem ist, dass es überall Opportunismus gibt, den sogar linke Gruppen an den Tag legen. Dabei schadet diese Einstellung der eigentlichen Sache ungemein und schwächt sie nachhaltig. Am Ende zeigt sich dann leider auch, wie zahnlos zum Beispiel die Demokratische Partei in Amerika ist, die eigentlich nichts anderes als eine Lightversion der konservativen Republikaner mehr darstellt. Niemand dort gibt sich noch wirklichen Illusionen hin oder glaubt daran, wirklich etwas in unserer Gesellschaft verändern zu können. Natürlich reden sie im Moment auch über Antirassismus-Gesetze oder darüber, die Subventionen der Polizei anzupassen – das zumindest sollten sie verdammt noch mal tun. Sie werden sich aber nicht an die Spitze der Revolution stellen und dafür sorgen, dass das komplette System verändert wird. Sie stehen im Moment eher tatenlos daneben, weil sie merken, wie unfähig sie sind, entsprechende Aktionen einzuleiten. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass sich die Protestbewegung weiterentwickeln kann und ihre rohe Kraft behält. So ist sie auch nicht so anfällig für Korruption. Darum geht es tatsächlich auch auf „Nightmares Of The West“.

Wie schätzt du die Chancen ein, dass sich mit einem anderen Präsidenten die Dinge zumindest etwas zum Positiven entwickeln.
Es ist nicht entscheidend, ob Joe Biden Präsident ist. Wir brauchen einen progressiven Senat und Kongress mit Politiker*innen, die ihre Ideale umsetzen wollen und so den dringend nötigen Wechsel einleiten können. Das Potenzial ist da, genauso wie die Unterstützung von Leuten, die aufgeklärt genug sind, um zu erkennen, dass es in diesem System nur möglich ist, mit den entsprechenden Repräsentanten etwas zu bewegen. In der letzten Woche wurden zwei schwule schwarze Politiker in den Kongress gewählt. Es gibt eine neue Generation, zu der auch Politikerinnen wie Alexandra Orcasio-Cortez zählen, die eine enorm inspirierende Ausstrahlung haben. Wenn Biden nicht allzu ignorant ist, wird er diese Entwicklung auch gesehen haben. Er hat nun die Verantwortung, eine Brücke in die Zukunft zu bauen und diese Generation mit einzubeziehen. Denn auch darum geht es bei diesen Protesten. Sie werden angeführt durch Jugendliche of Color. Das macht mir tatsächlich etwas Hoffnung.

Kannst du dir erklären, was manche Leute heute noch zu rassistischen Organisationen wie den Ku-Klux-Klan treibt oder warum auf einmal so viele Faschisten in Amerika auf der Bildfläche erscheinen, die ja zum Teil auch recht jung sind?
Diesen Menschen wurde durch bestimmte Medien, Konzerne und Politiker eingetrichtert, dass sie in der Opferrolle sind. Und das, obwohl sie Weiße in einem durch und durch rassistischen System sind. Sie wählen dann die Republikaner, weil sie auch mal zum Gewinnerteam gehören wollen. Schließlich gibt sich diese Partei wie eine Art Country Club, eine Bruderschaft, aber vor allem wie die Elite. So ist es bei den rassistischen Gruppen, wie den Proud Boys oder dem KKK ja auch. Diese Vereinigungen sind wie ein Virus, der sich durch die Ängste der Gefolgschaft immer mehr ausbreitet. Ohne die Angst vor dem Fremden, ohne dieses Gefühl. besser zu sein als andere, wäre dem Ganzen die Grundlage entzogen. So ähnlich ist es ja auch bei den Anhängern von Trump. Es ist wie ein Kult, der seine Bedürfnisse zu existieren über die persönlichen Eigenschaften des Einzelnen hängt. Am Ende isolierst du dich aber immer weiter von deiner eigenen Identität. Diese Leute haben Angst davor, dass sich Dinge verändern und sie einfach nicht Teil dieser Entwicklung sind. Im Grunde hat Amerika offenbar einfach gravierende Daddy-Issues.

Ihr habt mit „Nightmares Of The West“ mal wieder einige Hymnen geschrieben, die mehr als nur Protestsongs sind. Willst du mir sagen, welcher der sieben Tracks dir besonders wichtig ist?
Ich gebe dir mal eine etwas ausweichende Antwort, da ich mir bis jetzt noch nicht wirklich einen Favoriten ausgesucht habe. Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es auf jeden Fall der Song „Opener“. Es ist ein Cover der Band BLOCKO, deren Schlagzeuger Marc sich vor kurzem das Leben genommen hat. Wenn man einen Freund oder Bekannten durch einen Selbstmord verliert, erzeugt das einige emotionale Wellen. Du fragst dich, was du hättest tun können, um der Person zu helfen. Grundsätzlich wissen wir, welche Songs wirklich gut funktionieren, spätestens dann, wenn wir sie live spielen. Je häufiger wir ein bestimmtes Stück spielen, umso besser gefällt es uns. Wir haben „Nightmares Of The West“ über die Dinge geschrieben, von denen wir das Gefühl hatten, dass sie gesagt werden mussten.

Gibt es nicht noch mehr als diese sieben Songs? Schließlich sind seit eurem letzten Album knappe elf Jahre vergangen.
Es gibt definitiv mehr Songs. Aber diese sieben passen thematisch einfach sehr gut zusammen. Es erscheint mir wie ein einziger langer Song, der eine Geschichte erzählt.

Kannst du etwas darüber erzählen, was hinter den im Text von „The bells“ erwähnten Plätzen und Namen steckt?
Dieser Song handelt von vielen unterschiedlichen Orten in Richmond. Es geht darum, dass deine Stadt sich verändert und dass Dinge, die du kennst, auf einmal eine ganz andere Wirkung auf dich haben. Punkrock-Clubs, Workshops oder Ähnliches sind der Gentrifizierung zum Opfer gefallen und durch große Restaurantketten ersetzt worden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch vieles, das nicht ausgelöscht worden ist. Es geht um Monumente oder Statuen, die zum Teil einen rassistischen Hintergrund haben. Wo es in Deutschland Holocaust-Gedenkstätten gibt, die wie eine Warnung wirken, haben wir in Amerika Bildnisse von rassistischen Sklavenhändlern, Mördern oder Generälen aus der Vergangenheit, die immer noch von manchen hier verehrt werden und die sogar dazu genutzt werden, um schwarze Amerikaner*innen einzuschüchtern. Die immer wieder sehen zu müssen, erzeugt bei mir ein Gefühl von Ekel. Es passt aber auch dazu, wie die Vereinigten Staaten mit ihrer Geschichte umgehen. Und das Irre ist ja auch noch, dass diese Schandmale immer wieder blitzblank geputzt wurden, nachdem wir sie mit Farbe verschönert haben. Jetzt endlich werden die Statuen gestürzt und machen Platz für die Zukunft. Als wir den Song geschrieben haben, hatten wir keine Ahnung, dass das wirklich passieren würde. Am Ende hat er sich als Metapher für Amerika und den Westen herausgestellt und es tut gut, diese Monumente nun stellvertretend für das rassistische, kapitalistische und homophobe System endlich fallen zu sehen.