Ein Mittwochabend Ende Oktober in Bochum-Wattenscheid. In einem Stadtteil, in dem man Zweizimmerwohnungen für 10.000 Euro kaufen kann, sitzen Volker, Niko, Wolfgang und ich um jenen Küchentisch, an dem der Bochumer Oberbürgermeisterkandidat vor kurzem noch Fernsehinterviews gegeben hat. Wir reden über Herrn Wendland (8%), DIE KASSIERER (dreißig Jahre) und das Theaterstück („Häuptling Abendwind“), an dem die beste Band der Welt 2015 am Dortmunder Theater mitgewirkt hat. Grund für das Interview: das neue KASSIERER-Album „Haptisch“, das im Grunde eine klassische Best-Of-Platte ist.
Sprechen wir doch erst über Lokalpolitik. Als ich eben kam, sah ich überall Autonummern mit WAT wie Wattenscheid. Die Eingemeindung Wattenscheids nach Bochum würden hier viele gerne wieder rückgängig machen, auch nach über vierzig Jahren.
Wölfi: Ich wohne hier, ja. Mit Wattenscheid passierte damals das, was mit Bundesrepublik und DDR bei der Wiedervereinigung hätte passieren müssen: zwei Städte wurden auf Augenhöhe zu einer neuen Stadt zusammengelegt, wobei die neue Stadt eben auch den Namen Bochum bekommen hat. Im Januar wurde diese Stadt vierzig Jahre alt, aber das Jubiläum von Bochum hat niemand gefeiert. Festgelegt ist das alles übrigens im Ruhrgebietsgesetz, Paragraf 3. Damals fand ja im ganzen Land eine kommunale Neugliederung statt – nur aus Glabottki wurde nichts, die gemeinsame Stadt aus Gladbeck, Bottrop und Kirchhellen. Das wäre aber noch besser gewesen, als Herne, Wanne-Eickel und Wattenscheid zu Herwawa zu machen.
Was hättest du als Oberbürgermeister dafür getan, um die immer noch bestehenden Gräben zwischen Bochum und Wattenscheid zuzuschütten?
Wölfi: So eine Gemüseschlacht zwischen Bochum und Wattenscheid wäre eine Idee gewesen, um spielerisch die noch bestehenden Aggressionen abzubauen.
Bist du mit deinem Wahlergebnis von knapp 8% zufrieden?
Wölfi: Es war mehr, als ich erwartet habe. Okay, im Wahlkampf sagte ich mal, ich ginge davon aus, dass ich mehr als 50% bekomme, sonst würde ich es nicht machen, aber so was muss man ja sagen. Man kann ja nicht sagen, ich beteilige mich an der Wahl nur so aus Spaß. Ich hatte mir das schon richtig ausgemalt, wie ich durch das Rathaus ziehen kann, irgendeine Tür aufmache, zum Mitarbeiter gehe und sage: „Und was haben Sie hier? Zeigen Sie mal die Akte!“ Also dass es zum Job gehört, überall mal zu gucken. Die andere Vorstellung war, wie man mir mein neues Büro zeigt und ich dann sagen kann: „Und da kommt der Tresen hin!“ Also nicht, dass ich da wirklich einen Tresen hätte haben wollen, mich hätte nur das verwirrte Gesicht interessiert der mich begleitenden Person. Das war mir nicht vergönnt. Dafür wohne ich jetzt in einer Stadt, in der ich den Oberbürgermeister duzen darf.
Du warst schon vor deiner jetzigen Kandidatur recht bekannt in der Stadt. Da muss man sich doch in der Öffentlichkeit halbwegs benehmen, oder?
Wölfi: Ja, ein bisschen.
Volker: Man erwartet von dir doch ein Fehlverhalten.
Wölfi: Also die Fußgängerampel hier vorne ist so dämlich, da gehe ich immer bei Rot rüber. Und das habe ich auch schon getan, als ich hier noch Bezirksvertreter war.
Niko: Wolfgang hatte versprochen, sich während des Wahlkampfs bei unseren Konzerten nicht auf der Bühne auszuziehen. Und das hat er tatsächlich eingehalten: beim Konzert in Essen kam er nackt auf die Bühne und zog sich an ...
Wie weit trägt einen so eine Anti-Nummer wie diese Kandidatur in der Art von APPD und Die PARTEI – und wo muss man erkennen, dass Menschen in einer Stadt ernsthafte Probleme haben, um die man sich kümmern muss?
Wölfi: Die Kandidatur war eine völlig ernsthafte Nummer! Ich war ja fünf Jahre lang für Die Linke als Bezirksvertreter aktiv und habe viel davon mitbekommen, wie es in dieser Stadt läuft. Meine Bewerbung war also schon ernsthaft, zum einen, um meine politischen Themen loszuwerden, zum anderen, weil ich der Meinung war, dass der SPD-Kandidat nicht unbedingt der ideale ist. Mir ging es also um ernsthafte Themen, die man durchaus auch jetzt noch weiterverfolgen kann. Ich bekam durchaus Hilfe von Menschen aus dem Umfeld von Die Partei, etwa das Video von K.I.Z., aber das entwickelte sich dann zu einer ernsthaften Angelegenheit. Ich hatte zunächst mit der Kandidatur gezögert wegen des lästigen Unterschriftensammelns, aber als dann völlig bürgerlich aussehende Menschen an meiner Wohnungstür klingelten und mir ausgefüllte Unterschriftenlisten in die Hand drückten, änderte ich meine Meinung. Ich spürte also das Mandat, diesen Wahlkampf ernsthaft zu führen. Ich glaube, in diesem Moment war es, als mir der SPD-Kandidat aus purer Verzweiflung das Du anbot.
Wie privat sind solche Entscheidungen von Wolfgang, wie sehr sind die ein Band-Thema? Mischt ihr euch da ein?
Volker: Der Wolfgang war schon immer so verrückt. Das mit der Kandidatur war schon lustig, wir haben stellenweise auch mal mitgeholfen am Wahlkampfstand, ein paar Kugelschreiber verteilt.
Wölfi: Nein, Quatsch, es gab keine Kugelschreiber. Aber bei unserer Demo gegen die Bochumer Gebührenpflicht für Straßenmusik hat Volker Musik gemacht.
Volker: Das hatte alles hohen Unterhaltungswert, und man wird ja auch selbst anders wahrgenommen. Zeitweise wurde ich für den Bruder des Bürgermeisterkandidaten gehalten. Plötzlich nahmen mich Frauen wahr, die mich früher keines Blickes gewürdigt hätten!
Niko: Ich habe auch mal an einem Stand ausgeholfen, aber ich wohne ja in Köln, da ist der Weg weit.
Wölfi: Das wurde irgendwann zum Selbstläufer, und die Medien wollten auch ständig was. Die Zeitung, die WAZ, wollte jede Woche einen Text zu einem bestimmten Thema, etwa zum Thema Gleichstellung oder Lärmstellung, und so schrieb ich denen was. Und beim Bochum-Quiz, bei dem die Kandidaten zehn Fragen beantworten mussten, hatte ich die meisten Punkte!
Wurdest du als Klamauk-Kandidat behandelt oder nahm man dich ernst?
Wölfi: Klar, so lief das, aber da wurde eben übersehen, dass ich mich seit Jahren in der Kommunalpolitik betätige und davor auch schon lange im Arbeitskreis Kultur engagiert war. Die Kommunalpolitik war mir schon vorher nicht fremd, und tatsächlich wirkten andere Kandidaten viel klamaukiger, da war teilweise nicht viel mit Inhalten.
Volker: Gerade dann, wenn die Presse mal Details wissen wollte, überraschte Wolfgang sogar mich durch höchst profunde Kenntnisse – das hatte so gar nichts von Klamauk.
Wölfi: Da wird man schnell vor konkrete Probleme gestellt: Eine Bäckerei will sich vergrößern, die Anwohner fürchten den Lärm, der Bäcker droht mit Abwanderung in eine andere Stadt, da hängen 250 Arbeitsplätze dran. Da fragt man sich schon, ob man noch im Ruhrgebiet ist, wo früher direkt neben Zechen und Kokereien gewohnt wurde – und heute geht man wegen des kleinsten Geräusches auf die Barrikaden. Mit solchen Themen kann man nicht punkten. Ich glaube, auf lokaler Ebene hätte man mit „Die Anwohnerpartei“ schnell große Erfolge: für Flüsterasphalt, für die Todesstrafe.
Dreißig Jahre DIE KASSIERER wird mit der neuen Platte gefeiert. Woran merkt ihr, dass ihr das schon so lange macht?
Wölfi: Die Auftritte fallen einem immer schwerer. Früher habe ich mich auf der Bühne mehr bewegt.
Volker: Je mehr Jahre man auf dem Buckel hat, desto leichter macht man mit der größten Nonchalance Sachen, die für andere unglaublich sind. Man zieht sich aus, man steckt dem anderen seinen Kopf in den Arsch. Wenn das Zwanzigjährige machen, ist das eben was anderes, als wenn das gesetzte ältere Herren machen. Früher hatte ich noch Herzklopfen, heute denkt man beim Blankziehen nicht mehr nach. Die unglaublichsten Ferkeleien macht man mal eben so. Herrlich ist das!
Niko: Es wird immer absurder!
Wölfi: Ich finde gut, dass man heute sagen kann: „Ich würd’s ja machen, aber bitte habt Verständnis, ich bin keine fünfzig mehr!“ Interessant ist aber, dass auch die heutige Generation noch dem Punk-Kult huldigt.
Niko: Wir haben Generationen begleitet, Fans von damals kommen heute mit ihren erwachsenen Kindern zu den Konzerten. Das Publikum ist einerseits mit uns gealtert, andererseits sind neue Leute dazugekommen, teils unter zwanzig.
Wölfi: Nach der Wahl grüßte mich in der Wattenscheider Innenstadt ein Polizist mit den Worten: „Gutes Ergebnis, aber wenn Sie gewonnen hätten, hätte ich im Rathaus ja ein ,Fickpunker‘-T-Shirt anziehen müssen.“ Manchmal ist das schon irreal, da kommt es mir so vor, als ob wir mit unserem Ding in der Mitte der Gesellschaft angekommen wären.
Niko: Vor einer Weile mussten wir in Karlsruhe mal mit dem Bandbus vor dem Bahnhof in der zweiten Reihe warten, und dann sah ich das Unheil schon nahen: zwei Polizisten. Ein alter und ein junger, und der Ältere wollte dem Jungen mal zeigen, wie man eine ordentliche Personenkontrolle macht. Und so ging das dann auch los: „Alle mal die Ausweise bitte!“ Und dann: „Nee! Nee! Das glaub ich ja jetzt nicht!“ Der gab uns dann die Ausweise zurück und wollte Autogramme haben.
Reden wir über euer Theaterstück. Nach den Auftritten im Frühjahr gab es Anfang November noch mal eine Vorstellung. Wie lautet euer Resümee?
Wölfi: Die Band macht deshalb seit dreißig Jahren Spaß, weil sich immer wieder was ändert und es Situationen gibt, wo man noch mal nervös wird, wo es einem was bedeutet, was man da so macht. Theater ist eben was anderes als ein Konzert. Konzerte sind immer lustig, die Leute haben immer Spaß. Ich könnte auf der Bühne sterben und die würden das für einen Gag halten. Beim Theater sind so viele andere Menschen involviert, es gibt eine vorgegebene Handlung, da muss man ein ganzes Stück weit einfach funktionieren. Es war unglaublich interessant mitzubekommen, wie ein Theaterstück entsteht, das ist eine völlig andere Erfahrung als das, was man kennt, wenn man vielleicht mal bei einer Schülertheatergruppe mitgemacht hat. So ein Stück wird nach und nach entwickelt. Das, was man da zunächst liest, ist ganz etwas anderes als das, was bei den Proben herauskommt. Die Selbstverständlichkeit ist vor allem, dass die Schauspieler dort wirklich spielen können, das ist ganz was anderes als Amateurtheater. Letzteres kenne ich aus meiner Kindheit, da musste ich immer meine Mutter abhören, wenn sie Texte lernte.
Als Band seid ihr selbst mittlerweile Profis und keine Amateure mehr.
Wölfi: Bei Bands ist der Unterschied nicht so groß wie am Theater. Wir haben ja auch als Amateure angefangen, und daran ist nichts Schlechtes, denn Amateur kommt vom Lateinischen amare, lieben. Es sind also Menschen, die das lieben, was sie machen, wohingegen der Profi eine Nutte ist – nicht umsonst bezeichnet man die als „Professionelle“. Letztlich sind wir also Amateure geblieben, denn wir lieben, was wir tun.
Volker: Und wir proben nie. Vor zwei Jahren allerdings war ich doch mal wieder länger im Proberaum, aber auch nur, weil mein Schlagzeug Schimmelbefall hatte und dagegen musste ich was tun. Wir gehen einfach immer so auf die Bühne und dann schauen wir halt mal.
Was hat diese Theatererfahrung mit euch gemacht?
Niko: Das hat uns schon inspiriert, das war mal was ganz anderes.
Volker: Trotz aller Ironie hatten wir ja immer schon auch einen Anspruch. Was wir machen, war nie einfach nur Abbruchscheiße. Wir haben uns schon immer lange und viele Gedanken über Texte und Musik gemacht – das war nie Willkür und Schrott. Trotzdem hatten wir immer den Ruf, Asis und Volltrunkene zu sein. Mit der Arbeit am Theater Dortmund war das dann ein kleiner Ritterschlag, wir spielten plötzlich an einer städtischen Bühne Theater – das hat ein bisschen unseren Ruf repariert. Das hat mir gefallen.
Niko: Allerdings hatte aber auch jemand bei der Premiere auf die Toilettenwand mit Edding den Satz „Keine öffentlichen Gelder für so eine Scheiße!“ gekritzelt.
Wölfi: Das stand da sicher schon vorher und wir waren gar nicht gemeint, glaube ich.
Niko: Für mich war das alles sehr aufregend, weil eine so neue Erfahrung. Und vielleicht deshalb hatte ich vor der Premiere einen Traum, in dem mein Onkel auftauchte, der Schauspieler war am Bochumer Schauspielhaus, unter Zadek. Der ist lange schon tot, aber ich träumte dann von der Premiere. Und in diesem Traum ging ich vor der Aufführung durch den Saal, und da saß dann mein verstorbener Onkel, mit einem Zylinder auf dem Kopf, so einem gezwirbelten Schnauzbart und einem Stock in der Hand, und der winkte mir freundlich zu.
Gab es wenigstens von irgendeiner medialen Seite jene Reaktion, die man sich vielleicht ein bisschen erhofft hat, also von wegen Untergang des Abendlandes, wenn so was auf der Bühne stehen darf?
Wölfi: Nein. Und ich denke, das liegt daran, dass die Theaterleute mehr gewohnt sind. Worüber sich Menschen im Autonomen Jugendzentrum aufregen, etwa Nackte auf der Bühne, das ist im Theater kein Zucken mit der Augenbraue wert: „Nackte? Hatten wir hier schon öfter.“ Ich glaube, im Theater kann man nichts mehr machen, worüber sich noch irgendwer aufregt.
Wölfi: Das Stück „Häuptling Abendwind“ wendet sich ja auch gegen Political Correctness. Und über Nackte auf der Bühne hat man sich vielleicht 1972 noch aufgeregt, als Zadek am Bochumer Theater anfing. Und bis heute war das ja eine kontinuierliche Entwicklung am Theater. Sowieso waren die am Theater mehr Punk als wir. Hätten wir das selbst inszeniert, wäre das sicher konservativer, zahmer geworden. Andreas, der Regisseur, aber auch die Schauspieler haben Vorschläge gemacht, die wir nie jemandem zugemutet hätten – schon aus der Vorstellung heraus, wir machen jetzt „Hochkultur“.
Das neue Album ist „nur“ eine Best-Of-Platte geworden, neu sind nur drei Stücke aus dem Theater. Warum?
Wölfi: Mit dem ganzen Aufwand, den wir da getrieben haben, hätten wir natürlich auch ein neues Album mit neuen Lieder machen können, aber mir war das Theater wichtiger. Ich finde es gut, dass wir auch nach dreißig Jahren nicht auf das Publikum schielen, sondern machen, was wir lustig finden. So wie uns vor fünf Jahren bei „Physik“ keine Fick-Lieder eingefallen sind, und dann waren da eben keine drauf. Mit mehr Ballermann-tauglichem Schwachsinn hätte man sicher ein paar mehr Platten verkaufen können. Aber das war noch nie unser Anliegen, also haben wir das nicht gemacht. Nein, Theater war wichtiger – ich hatte ja schon mit zwölf ein Autogramm von Zadek. Mit Peter Zadek und Claus Peymann bin ich aufgewachsen.
Kommst du aus einer kulturell interessierten Familie?
Wölfi: Ich komme aus einer Bergbaufamilie, mein Vater war noch unter Tage, der starb früh. Meine Mutti ging immer viel ins Theater, und ich dann auch. Das Theater öffnete sich damals, es war egal, in welcher Kleidung man da ankam, man ging da wegen des Stückes hin. Es war schon beinahe Pflicht, nicht im Anzug zu erscheinen. Als in den frühen Achtzigern im Ruhrgebiet dann die ersten alten Fabriken besetzt wurden, um Kulturzentren daraus zu machen, stellte sich der Theaterintendant klar auf die Seite der Hausbesetzer. Und eine Versammlung der Hausbesetzer fand auch mal in den Kammerspielen statt. Das war die Zeit, in der ich groß wurde.
Wodurch zeichnet sich eure Best-Of-Platte aus?
Wölfi: Dadurch, dass sie ehrlich ist. Und dadurch, dass sie im Gegensatz zum Anhören der Lieder bei YouTube haptisch ist: man kann sie anfassen.
Niko: Drei der Lieder sind aus dem Theaterstück: „Punk-Intro“, „Menschenfresser“ und „Da isst man mal einen Fuß“. Wir hatten einfach keine Zeit, zum Jubiläum ein komplettes neues Album zu machen.
Wölfi: Ich finde das Album echt gut, und man hat es jetzt am Merchandise-Stand leichter, wenn die Leute einen fragen, welche Platte sie denn nehmen sollen. Die neue kann ich da jetzt ruhigen Gewissens verkaufen.
Niko: Ich finde ja, die wirkt ganz anders, als wenn man so ein einzelnes Album hört. Die neue Platte enthält die Essenz unseres Schaffens.
Gibt es irgendwas, was euch heute noch wirklich peinlich ist, das man beispielsweise beim Besuch eines befreundeten Paares, das bislang nicht vertraut ist mit etwa deinen musikalischen Aktivitäten, Niko, denen nicht unbedingt vorspielen würde? Ich denke da etwa an die Textzeile „Ich bin Frauenarzt, weil ich Fotzenfan bin“.
Niko: Ja, also das Lied kennen meine Kinder nicht und das würde ich denen auch nicht vorspielen. Aber irgendwann werden die das bestimmt hören, denn es ist eben so, dass ich in so einer komischen Band spiele. Und dann sollen sie ruhig Fragen stellen.
Wölfi: Ich bin ein Fettsack, der von sich selbst Nacktplakate verkauft, mir ist nichts mehr peinlich.
Wie ist dieses Coverfoto entstanden? Ich wusste gar nicht, dass ihr reitet.
Wölfi: Wir wollten uns deutlich als Tierquäler präsentieren, deshalb haben wir das gemacht. Eigentlich wollten wir während des Reitens noch Bockwurst essen. Nein, also das kam so, dass wir als in der Mitte der Gesellschaft Angekommene Kontakt zum örtlichen Reitclub haben, und die kommen auch zu unseren Konzerten. Da lag es nahe, die mal zu fragen, ob wir nicht Fotos machen können bei denen. Als Kind saß ich zwar mal auf einem Pony, aber auf einem Pferd bis dahin nicht. Ich kam da mit so einer speziellen Leiter hoch. Ich habe dann ganz lieb mit dem Pferd geredet und dann ging das.
Niko: Es war echt nicht einfach, dieses Foto zu machen, die Pferde bewegen sich ja ständig.
Wölfi: Mir kam nur das Wilhelm Hauff-Zitat in den Sinn „Gestern noch auf stolzen Rossen / Heute durch die Brust geschossen / Morgen in das kühle Grab!“
Niko: Außerdem: Welche Band kommt sonst auf so eine Idee? Nur Putin lässt sich sonst noch hoch zu Ross fotografieren.
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