DRUG CHURCH

Foto© by Manuel Barajas

Nur keine falsche Bescheidenheit

DRUG CHURCH als die wichtigste Band im Post-Hardcore seit QUICKSAND und TITLE FIGHT zu bezeichnen, ist keine Übertreibung. Seit ihrem Debütalbum hat die kalifornische Band um Sänger Patrick Kindlon immer ein Ohr am Puls der Zeit gehabt und ein Gespür dafür entwickelt, wie sie die Grenzen eines ganzen Genres aushebeln können und dabei dennoch spannend und authentisch zu bleiben. Das hat sicherlich auch etwas mit ihrem Frontmann zu tun, der ähnlich wie Jeremy Bolm von TOUCHÉ AMORÉ eine ganz eigene Art der Performance entwickelt hat. Mit „Prude“ haben DRUG CHURCH einen absolut würdigen Nachfolger zum gigantischen „Hygiene“ abgeliefert. Warum das für Kindlon aber keine große Sache ist und was er über die zehn Songs denkt, besprechen wir hier.

Im Presseinfo wird „Prude“ beschrieben als ein „28-minütiger Ausbruch von Aggression, Melodie und echtem Herz“. Was war euer Hauptziel, als ihr mit der Arbeit an diesem Album begonnen habt?

Zunächst muss ich sagen, dass das die Worte der Presseabteilung sind, nicht meine. Mein Ziel war eigentlich ganz einfach. Ich wollte einfach eine DRUG CHURCH-Platte machen, die 20% besser ist als die letzte. Ich bin nicht der ambitionierteste Typ der Welt. Ich versuche nur, das Ergebnis langsam zu verfeinern, bis ich das Gefühl habe, dass ich es wirklich, wirklich genau hinbekommen habe und stolz darauf sein kann. Meiner Meinung nach war „Hygiene“ 20% besser als „Cheer“, und ich wollte, dass diese Platte 20% besser wird als „Hygiene“. Das war’s. Das sind meine sehr bescheidenen Ziele.

Warum nicht 50% oder 60% oder 90%?
Weißt du was, wenn wir das erreichen, ist das fantastisch. Es ist fast so, als würde ich in einer Fabrik arbeiten. Für mich selbst möchte ich dieses Jahr 20% bessere Ergebnisse, 20% mehr kreativen Erfolg.

Du wirst als „Band-Typ“ beschrieben oder beschreibst dich selbst so, anstatt als Musiker, und was du gerade gesagt hast, passt irgendwie zu dieser Beschreibung. Aber wie beeinflusst diese Denkweise deine Herangehensweise an Songwriting und Performance?
Nun, ich habe großen Respekt vor Musik, natürlich, das ist, was ich tue, aber ich bin nicht so gut darin, dass ich mich als Musiker bezeichnen würde. Ich mag das, was ich tue. Ich bin stolz auf das, was ich tue. Aber wenn ich jemanden höre, der wirklich talentiert ist und jahrelang an seinem Handwerk gearbeitet hat, um sich zu verbessern – nehmen wir zum Beispiel einen Sänger ... Nenne mir, wenn du kannst, einen wirklich guten Sänger. Jemanden vielleicht aus der Popwelt oder aus einem Bereich, wo Gesang wirklich geschätzt wird. Fällt dir einer ein?

Puh, vielleicht Adele.
Oh, sicher. Ich mag Adeles Musik nicht einmal, aber ich kann mich nicht in die gleiche Kategorie wie Adele einordnen. Wenn sie eine Musikerin ist, und das erkennen wir an, dann bin ich etwas anderes. Denn ich bin nicht in der Lage, irgendetwas von dem zu tun, was sie kann. Musikalisch bewege ich mich in einer Nische, und ich bin verdammt dankbar, dass es andere Menschen wie mich gibt, die das mögen. Es ist offensichtlich Musik. Aber ich glaube, es wäre schwierig für mich, mich selbst als Musiker zu bezeichnen. Meine Bandkollegen sind Musiker. Aber ich selbst, ich bin nie viel besser geworden in dem, was ich tatsächlich tue. Und ich hatte von Anfang an kein Talent dafür, kein natürliches Talent. Deshalb fällt es mir schwer, mich selbst Musiker zu nennen.

Und ich denke, du bist ziemlich bescheiden, wenn du sagst, dass du nicht so gut als Musiker bist. Im Vergleich zu Adele, okay. Aber sonst ...
Ich glaube nicht, dass das Bescheidenheit ist! Ich denke, das ist realistisch.

Kommen wir zu den Texten. Auf „Prude“ scheinen sie eine Balance zwischen erschütternd, humorvoll und gefühlvoll zu finden. Wie schaffst du es, diese unterschiedlichen Stimmungen in deinem Songwriting zu verbinden?
Das ist ein weiterer Aspekt, bei dem ich nicht behaupten kann, ein Musiker zu sein, weil ich nicht weiß, ob ich das absichtlich machen könnte. Und ich weiß nicht, ob ich das ohne Musik als Basis schaffen könnte. Ich höre mir einfach die Songs an, wie sie aufgenommen wurden, und wie auch immer sie mich fühlen lassen, das kommt dann an Texten heraus. Mein Freund Jeremy Bolm von TOUCHÉ AMORÉ und ich haben ein Gedichtbuch veröffentlicht. Also bin ich technisch gesehen ein Dichter, aber ich denke, das ist ein bisschen so, wie ich technisch gesehen ein Musiker bin, in dem Sinne, dass ich der Definition entspreche. Aber ich weiß nicht, ob mich jemand aus diesen Welten als solches betrachten würde. Das heißt, wenn ich eines dieser Dinge erreiche, von denen du gesprochen hast, dann nur, weil die Jungs in meiner Band mir Musik geliefert haben, die mich so fühlen lässt. Und das war’s. Ich weiß nicht, ob ich diese Worte ohne die Musik finden könnte.

Also, wenn DRUG CHURCH andere Mitglieder hätte und ihr mehr wie NICKELBACK klingen würdet, würden deine Texte anders klingen und andere Themen behandeln?
Genau so ist es. Kennst du die NICKELBACK-Zeile, in der einer „Quesadilla“ sagt? Du musst dir den Song anhören. Ich glaube, es ist „Rockstar“. Mitten im Song sagt er einfach „Quesadilla“. Und vielleicht würde ich, wenn wir anders klingen würden, auch über Käse-Wraps singen, ich weiß es nicht.

Es wäre ein Experiment wert, aber lass uns zu DRUG CHURCH zurückkommen. In Songs wie „Hey listen“ behandelst du dunkle und tief bewegende Themen. Was hat dich dazu inspiriert und wie hoffst du, dass deine Zuhörer darauf reagieren werden?
Auch hier kann ich nicht behaupten, dass da irgendetwas absichtlich war. Ich bin nicht immer bei der ersten Hälfte der Aufnahmen dabei. Aber meine Bandkollegen wollten diesmal wirklich, dass ich vorbeikomme. Sie dachten, es könnte hilfreich sein. Es war überhaupt nicht hilfreich, aber sie dachten, dass ich ihnen vielleicht meine Meinung zu den Songs sagen könnte. Aber wie gesagt, ich bin kein Musiker, also weiß ich nicht, was sie erwartet haben. Es ist nur so, dass ich dann sage, „Ich brauche mehr do, do, do, do, do“, was nicht wirklich hilfreich ist. Weil sie gerade die Instrumente aufnahmen, musste ich manchmal losziehen, um Essen für alle zu holen. Das könnte der wahre Grund gewesen sein, warum sie wollten, dass ich komme. Also war ich in einem Walmart und dort habe ich etwas sehr Verstörendes gesehen. Eigentlich ist es etwas, das ich oft auf Tour sehe, weil an Tankstellen in den USA gelegentlich Poster mit Bildern von vermissten Kindern hängen. Aber aus irgendeinem Grund war ich von diesem speziellen schwarzen Brett im Walmart, auf dem einige vermisste Kinder abgebildet waren, sehr betroffen. Aber ja, es war nicht beabsichtigt. Es war nicht so, dass ich mir vorgenommen hätte, für diese Platte etwas besonders Aufrichtiges zu verfassen. Um ehrlich zu sein, ich hätte nicht gedacht, dass das überhaupt passieren würde. Ich bin als Texter nicht gut genug, um über ein so schwieriges Thema etwas Zynisches zu schreiben. Also denke ich, dass der einzige Weg, das rüberzubringen, eine direkte und aufrichtige Art ist.

Also, wie hoffst du, dass die Leute auf „Hey listen“ reagieren? Möchtest du, dass sie mehr auf sich selbst oder auf ihre Freunde achten?
Das weiß ich nicht. Als ich ein Kind war, gab es ein Lied von SOUL ASYLUM namens „Runaway train“, das von vermissten Kindern handelt. Und das Musikvideo hat anscheinend tatsächlich viel Gutes bewirkt, weil es vielen Menschen die Gesichter von vermissten Kindern vor Augen geführt hat. Aber MTV gibt es ja nicht mehr wirklich. Es gibt kein Popkultur-Medium mehr, das die Leute auf die gleiche Art massenhaft erreichen kann. Also weiß ich nicht, ob ich etwas wirklich Hilfreiches tun könnte. Aber wenn ich möchte, dass die Leute etwas aus dem Song mitnehmen, weiß ich nicht, ob man etwas anderes tun kann, außer dankbar für seine Umstände zu sein. Wann immer ich das Leben anderer Menschen sehe, egal, wie beschissen mein eigenes Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt auch sein mag, bin ich einfach unglaublich dankbar. Denn du könntest von Anfang an im Arsch sein. Von dem Moment an, in dem du auf diesem Planeten landest, könntest du in so schlimmen Umständen sein. Also, wenn du solche Umstände hast, bringt dir der Song vielleicht etwas Trost. Aber es ist wahrscheinlich eher für Leute gedacht, die nicht mit solchen Nachteilen kämpfen müssen und einfach schätzen können, was sie haben. Sagen wir, du hast beschissene Eltern. Sie sind Arschlöcher. Aber sie misshandeln dich nicht, sie sind nicht schrecklich, sie sind einfach nur Arschlöcher. Und stell dir vor, du hast Eltern, die dich nicht verstehen, aber sie lieben dich. Nun, das ist besser als beschissene Eltern. Also denke ich, wenn deine häusliche Situation ein absoluter Alptraum ist, dann gibt es immer noch etwas, wofür du dankbar sein kannst, denn es gibt sicher jemanden da draußen, dessen Situation wir uns nicht mal vorstellen können.

Das bringt mich zurück dazu, dass deine Musik immer ein starkes Gefühl für Ungezwungenheit und Selbstbewusstsein vermittelt hat. Du hast schon vorher gesagt, dass du dich selbst als Musiker nicht so ernst nimmst wie andere Künstler. Aber wie wichtig ist es für dich, diese Haltung in einer Welt beizubehalten, in der Musik sich selbst manchmal viel zu ernst nimmt?
Nun, das ist eine gute Frage. Ich hoffe, dass jeder, der die Musik hört, die ich mache, versteht, dass ich sie ernst nehme in dem Sinne, dass ich versuche, mich auszudrücken und mein Bestes zu geben, so begrenzt das auch sein mag. Aber ich denke auch, dass es albern ist, sich selbst ernst zu nehmen, wenn man etwas macht, das wirklich wie Malen mit Fingerfarbe ist. Es ist einfach eine expressive, freudige Sache. Es ist notwendig, sich auszudrücken, aber die Mehrheit der Menschen auf der Erde tut das nicht. Sie sind nicht in Bands. Sie drücken sich aus, indem sie mit Freunden scherzen. Sie drücken sich durch ihre Hobbys aus. Oder vielleicht führen sie einfach wirklich schöne Gespräche mit ihrem Partner, und das ist ihre Art, sich auszudrücken. Und so zu tun, als müsste jeder das tun, was ich tue, ist einfach albern. Ich bin gesegnet, dass ich so viel Musik machen kann, und ich bin dankbar dafür. Aber ich kann nicht so tun, als wäre das vom Himmel bestimmt, dass ich Berufsmusiker sein soll. Ich kann kaum singen. Es war nicht so, dass die Sterne das vorhergesagt haben. Man muss zumindest ein wenig darüber lachen können. Schon deshalb, weil Bands, die sich selbst zu ernst nehmen, einfach nicht sehr angenehm sind. Musik machen sollte easy sein. Es sollte sich um Menschen handeln, die sonst schwer zu beschäftigen wären, die in Vans herumfahren, die kaputt gehen, und Shows vor 500 oder 1.000 Leuten spielen. Sobald es ernsthafter wird als das, verpasst man möglicherweise einen Teil des Erlebnisses.

Gibt es etwas, das du in deinem Leben außer DRUG CHURCH sehr ernst nimmst?
Oh, sicher. Ich meine, es ist nicht so, dass ich DRUG CHURCH nicht ernst nehme, es ist nur so, dass ich nicht davon ausgehe, dass das der einzige Weg ist, sich auszudrücken, oder dass man stirbt, wenn man nicht vor Publikum auftreten kann. Es gibt viele Menschen, die zu Karaoke gehen, sich dabei ausleben und sehr glückliche Menschen sind. Aber was ich ernst nehme, ist meine Familie, ich nehme sie, glaube ich, in jeder Hinsicht ernst. Bei meinen persönlichen Ansichten bin ich auch ein wenig rigide, aber ich versuche trotzdem, über alles lachen zu können. Und ich denke, wenn du nicht über dich selbst lachen kannst, weiß ich nicht, ob du qualifiziert bist, dich über andere Menschen lustig zu machen.

Kommen wir zurück zu „Prude“. In dem Pressetext wird behauptet, dass diese Platte im Vergleich zu euren vorherigen emotionaler ist. War das ein bewusster Wandel?
Nein, das war sicherlich nicht bewusst so gewählt. Weißt du, es ist lustig, dass du diese Frage stellst, weil ich gerade einen dieser YouTube-Kanäle gesehen habe, die über Rockbands sprechen, wie JANE’S ADDICTION oder größere Bands, und deren Geschichten erzählen oder was auch immer. Es ging in der Sendung um VAN HALEN und „Van Halen 3“. Das ist das Album, das niemand mag, sie spielen live nichts davon. Auf diesem Album sind sie eher tiefgründig. Und sie haben ihren Fans gesagt: „Ihr werdet auf diesem Album erfahren, dass wir nicht nur über die Körperteile von Frauen und diese andere Sache singen.“ Sie haben Wort gehalten und niemand auf der Welt mochte es. Ich musste dabei an DRUG CHURCH denken. Ich glaube nicht, dass ich auf dem neuen Album übertrieben ernsthaft bin. Denn wenn ich auch nur 10% ernster wäre, könnte es wahrscheinlich einige Leute geben, die vielleicht denken, dass dies unser „Van Halen 3“ ist. Vielleicht wollen die Leute keinen ernsten Song von DRUG CHURCH hören? Ehrlich gesagt betrachte ich mich als Künstler nicht als gereift oder irgendetwas in dieser Art. Es ist nicht diese Art von Dialog für mich. Wenn es ernstere Songs darauf gibt, dann nur, weil die Musik dazu gepasst hat. Das ist alles.

Aber am Ende gibt es Tracks wie „Yankee trails“ und „Peer review“, die im Kontext von DRUG CHURCH irgendwie hymnisch wirken. Kannst du mir etwas über den kreativen Prozess hinter diesen Tracks erzählen? Und wie denkst du, passen sie in die Story des Albums und zu DRUG CHURCH selbst?
Oh, ich wünschte, ich hätte eine durchdachte Antwort für dich, aber es ist der gleiche Prozess jedes Mal. Ich höre mir die Songs im Studio drei- oder viermal an, und dann schreibe ich einfach die Texte. Es gibt keine Absichtlichkeit, es ist einfach, was mir in den Sinn kommt. Das bedeutet, es ist wirklich schwierig, durchgehende Linien oder Themen auf dem Album zu finden. Ich bin als Person ziemlich limitiert, also beschweren sich die Leute, dass meine Songs immer nur von ein paar wenigen Dingen handeln. Das ist wahrscheinlich wahr. Wenn es also eine durchgehende Linie gibt, dann ist es wahrscheinlich das sehr enge Themenspektrum, das mich interessiert, aber es gibt keinen absichtlichen Schub, den ich darauf richte.

Aber wie stehst du zu diesen Songs? Würdest du zustimmen, dass sie im Kontext von DRUG CHURCH irgendwie Hymnen sind?
Klar. Denn eine Hymne ist etwas, bei dem ich mitsingen kann, was es mir leichter macht, das Gefühl des Songs zu erfassen, und es ist wahrscheinlicher, dass ich Gänsehaut bekomme, wenn ich sie höre oder mitsinge. Aber das ist im Grunde relativ einfach. Damit meine ich, wenn ich meine Arbeit als Texter richtig mache, sollte es in jedem Song etwas geben, das du dir zu eigen machen kannst. Es gibt ein Lied von der Band SILKWORM, „Couldn’t you wait“, man möchte weinen, wenn man ihn hört, aber man weiß nicht warum. Die Texte sind vage. Sie handeln von spezifischen Dingen, aber man kann sie nicht unbedingt zu einer Erzählung zusammenfügen. Aber es gibt ein paar Zeilen, an denen man festhalten und sich das heraussuchen kann, was einem wichtig ist. Und es ist ein sehr bewegendes Lied. Aber ich frage mich, ob die Leute genau benennen könnten, warum. Geht es ums Verlassenwerden? Nun, das könnte sein. Geht es um den Tod eines Partners? Ja, auch das könnte sein. Aber es gibt dir einfach genug, dass es für dich eine Hymne ist, bei der du den Teil nehmen kannst, der für dich wichtig ist.

Deine Texte handeln oft davon, dass Menschen Fehler machen und es an Urteilsvermögen gegenüber diesen Fehlern mangelt. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, warum diese Themen für dich so bedeutend sind? Und wie kommt das bei deinem Publikum an? Bekommst du Feedback?
Ja, und das kommt in allen Formen. Manchmal sind es Leute, die dir sagen, dass deine Songs ihnen in einer schwierigen Zeit geholfen haben. Und manchmal sind es Leute, die sagen, hey, ich bediene schwere Maschinen, während ich total zugedröhnt bin, und höre deine Musik, und sie hilft mir, durch den Tag zu kommen. Und beides sind gültige Ausdrucksformen dessen, was Musik für dich tun kann, oder? Also geht es darum, dass Menschen möglicherweise Fehler machen, und du sagst einfach, das ist ihr Leben, und sie können tun, was sie wollen, und du kannst später ein Lied darüber schreiben. Und es gibt offensichtlich Grenzen. Jeder hat eine Grenze, bei der man eingreifen müsste. Wenn jemand mit einer Waffe an seiner Schläfe zu mir käme und sagen würde, ich werde mich erschießen, würde ich eingreifen. Aber größtenteils finde ich, dass das Leben der Menschen ihnen gehört und sie können damit machen, was sie wollen.

DRUG CHURCH haben sich konsequent den Ruf erarbeitet, eine der besten lauten Gitarrenbands zu sein. Wie treibt ihr euch musikalisch weiter an, während ihr dem Sound treu bleibt, den die Fans lieben?
Nun, es liegt einfach daran, dass wir nicht in der Lage sind, zusammen andere Musik zu schreiben. Das Ergebnis ist einfach das, was passiert, wenn man die fünf Leute zusammenbringt, die die Musik machen. Es kommt auf eine bestimmte Weise heraus. Wenn den Leuten unsere Musik gefällt, müssen sie sich keine Sorgen machen, dass wir irgendwann etwas völlig anderes machen, weil wir einfach nicht dazu in der Lage sind. Das hält uns sozusagen auf dem richtigen Weg.

Dieses Interview könnte in die Geschichte eingehen als das bescheidenste, das ich je geführt habe.
Ich glaube einfach nicht, dass Musiker großspurig sein sollten. Ich finde nicht, dass es schmeichelhaft für Menschen ist, die in so vielen anderen Aspekten ihres Lebens wirklich unfähig sind.