ALKALINE TRIO

This Addiction

„Fleiß“, was für ein altmodisches Wort. Genau diese altmodische Tugend allerdings pflegen ALKALINE TRIO, haben in 14 Jahren Bandgeschichte sieben Alben aufgenommen und damit einen wirklichen beeindruckenden Arbeitseifer bewiesen.

Klar, Quantität ist nicht Qualität, aber an letzterer hat es den Alben der in Chicago gegründeten Band um Matt Skiba noch nie gemangelt, auch wenn es natürlich zwischen ihren Platten aus Fansicht gewisse Abstufungen gibt, was den Reiz anbelangt, diese oder jene Scheibe aus dem Regal zu ziehen.

Und ja, ich gebe zu, die letzten beiden Longplayer „Crimson“ (2005) und „Agony & Irony“ (2008) sind nicht meine größten Favoriten, hatte sich die Band in den letzten Jahren doch darauf eingelassen, einen Weg zu beschreiten, der eine gewisse Kommerzialisierung bedeutete.

Der war nicht von dem großen Erfolg gekrönt, den sich das Label – Sony – und wohl auch die Band erhofft hatte, und ALK3 sind jetzt wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, teils freiwillig, teils gezwungenermaßen.

Mit Heart & Skull gründeten sie ihr eigenes Label, suchten sich in den USA mit Epitaph und in Europa mit Hassle unabhängige Partner, und mit Matt Allison nahmen sie in Chicago mit dem Mann zusammen auf, der ihre ersten drei Alben „Goddamnit“ (1998), „Maybe I’ll Catch Fire“ (2000) und „From Here To Infirmary“ (2001) in ihre perfekte Form gegossen hatte.

Die Frage ist nun, ob „This Addiction“ dieser Erwartung gerecht wird – und ja, das ist der Fall: Matt Skiba, Dan Andriano und Derek Grant präsentieren sich hier kompakter und prägnanter als in der jüngeren Vergangenheit, haben sich auf ihre Kernkompetenz besonnen, und die besteht daraus, hymnische, mitreißende Punkrock-Songs zu schreiben, was nicht ausschließt, dass sich darunter auch mal eine schmachtende Nummer wie „Fine“ versteckt.