ALKALINE TRIO

From Here To Infirmary CD

Nach zwei unglaublich guten Platten auf Asian Man Records haben ALKALINE TRIO, das aus Chicago stammende Trio um Sänger/Gitarrist Matt Skiba, unlängst bei Vagrant Records unterschrieben und damit erneut deutlich gemacht, dass das Label aus Los Angeles derzeit einen erstaunlich guten Riecher und Geschmack hat: erst GET-UP KIDS, dann ROCKET FROM THE CRYPT, jetzt ALKALINE TRIO.

"From Here To Infirmary" ist deren drittes Album, und ja, auch wenn man die Weiterentwicklung gegenüber den Vorläufern "Goddamnit" und "Maybe I´ll Catch Fire" schon deutlich heraushört - man ist irgendwie glatter und straighter geworden -, so stellt sich auch beim mindestens zwanzigsten Durchhören kein Ermüdungseffekt ein: das Ding funktioniert einfach.

Ich war ja auch irgendwie darauf gefasst gewesen, dass eine meiner derzeitigen Lieblingsbands mit dem dritten guten Album in Reihe vielleicht irgendwie überfordert gewesen ist und meinen hohen Erwartungen nicht entsprechen kann oder will, aber von wegen: die CD hing drei Wochen im Auto-CD-Player fest, ich wollte sie schon mehrfach wechseln, war dann doch zu faul, und jedes Mal, wenn ich mir dachte, dass ich doch genug habe von ALKALINE TRIO, gefiel mir die Platte auf´s Neue.

Mein Fazit? Obwohl mit "Private eye" der stärkste und untypischste Song den Opener macht und die Latte verdammt hoch hängt, sticht mindestens die Hälfte der elf folgenden Songs erneut aus der Masse dessen heraus, was ich in den letzten Monaten gehört habe.

"Mr. Chainsaw", "Stupid kid" oder "Another innocent girl" sind wunderbare Lieder, "fucked-up pop songs", um das Info zu zitieren, aber mit punkrockigem Drive gespielt. Alles weitere im Interview hier im Heft.