PRONG

Zero Days

Tommy Victor ist ein Getriebener, einer, der sich durchbeißt. Seit 1986, und von einer Pause in den Jahren 1997 bis 2002 mal abgesehen, bis heute. Eigenwillig und anders war die Band schon immer, vergleichbar vielleicht mit den ähnlich langlebigen VOIVOD, die auch immer schon musikalisch ihr eigenes Süppchen kochten.

Hardcore, Crossover, Thrash, gar „Industrial Metal“ wurde hier schon analysiert, und wer es ganz genau wissen will, hört sich das erstaunlich punklastige Coveralbum „Songs From The Black Hole“ von 2015 an.

„Zero Days“ ist das neueste Werk, das vierte in vier Jahren –sein „Nebenjob“ bei DANZIG lässt Tommy offensichtlich noch genug Zeit, um eigene Prioritäten zu setzen. „Zero Days“ ist erstaunlich melodiös geworden, gerade gesanglich, die Vocals stehen deutlich im Vordergrund, es wird gesungen, nicht gebrüllt oder gegrowlt, und dabei kommen teils erstaunlich „poppige“ Songs wie „Divide and conquer“ oder „Wasting the dawn“ heraus.

Doch nie drohen PRONG in zu softe Gefilde abzudriften, aber bisweilen hat das schon fast was von LAG WAGON – im Ernst! Die stakkatohaften, maschinenartigen Trademarks sind aber natürlich vorhanden, nur scheint Victor mittlerweile das Songwriting, das Schreiben klar identifizierbarer, hängenbleibender Songs in den Vordergrund zu stellen.

Und smarte Texte schreibt er sowieso, wie beispielsweise bei „Interbeing“ oder „Compulsive future projection“ beweist.