PRONG

Ruining Lives

Um ehrlich zu sein, war für mich „Rude Awakening“ von 1996 das letzte wirklich relevante Album der einst hochgelobten Band um Frontmann Tommy Victor. Irgendwie sind PRONG danach aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden und fanden nur noch unter „ferner liefen“ statt, galten aufgrund des ausbleibenden Erfolgs der Platte und dem daraus resultierenden Verlust des Plattenvertrages auch eine Weile inoffiziell als aufgelöst.

Erst 2003 wagte man mit „Scorpio Rising“ wieder ernsthafte musikalische Gehversuche, die aber, wie bereits erwähnt, nicht gerade vom Hocker zu hauen wussten. Bei den folgenden Alben „Power Of The Damager“ (2007) und „Carved Into Stone“ (2012) sah es da leider nicht anders aus, auch wenn sie durchaus ihre helleren Momente haben.

Nun aber kommt mit „Ruining Lives“ endlich wieder eine Platte, die den unverkennbaren Charakter von einst wieder erkennen lässt. Tommy Victor ist kreativ voll auf der Höhe, lässt ohne Unterlass seine brachialen Riffwalzen los und beschreitet dabei mitunter auch Streckenabschnitte mit durchgetretenem Gaspedal.

Kurze und knackige Arrangements, der unverkennbare Gesang Victors und die endlich wieder fettesten Gitarren der Welt machen „Ruining Lives“ zu einer neuen Sternstunde in der PRONG-Diskografie.