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MISTER X

Worst In The Ex-USSR Since 2003

Vor Menschen wie Igor Bancer, dem Sänger der klar linken belarussischen Oi!- und Streetpunk-Band MISTER X aus Grodno, kann mensch gar nicht genug Respekt haben. Als Gegner des diktatorischen Lukaschenko-Regimes und als Angehöriger einer Protestkultur, saß Igor zwischenzeitlich im Gefängnis, zeitweise in Einzelhaft, trat in den Hungerstreik. Dass wir darüber informiert sind, ist Lars Lewerenzs Label Audiolith zu verdanken, das diese Best-Of-Compilation der Band veröffentlicht hat. Zu ihrem 19. Geburtstag würdigen Audiolith und Fire and Flames MISTER X mit einer sorgfältig zusammengestellten Compilation: „Worst In The USSR Since 2003“. Trotz einiger Veröffentlichungen und Konzerte in Deutschland fliegen MISTER X hierzulande meist noch unter dem Radar. Das wird sich mit dieser Best-Of-LP hoffentlich bald ändern. MISTER X bieten auf das Wesentliche reduzierten melodischen Punkrock mit obligatorisch verzerrter Gitarre. Technisch nicht zu sauber gespielt, klingen die 14 Songs nicht nach Surfen und Skaten, sondern nach Protest gegen die tristen Routinen des Alltags in einer Diktatur. Das ist Punkrock, wie ich ihn mag: auf den Punkt gebracht, eingängig, roh und mitreißend. Die Unplugged-Version von „Who where we“ bricht den homogenen Hörfluss ein wenig, ohne dass das Werk an Wucht verliert. Mit „No one like us“ rundet ein THE BUSINESS-Cover die Compilation plausibel ab. Ein schönes Teil.