MISTER X

Dean Motter, Hernandez Brothers, Seth, Neil Gaiman, Dave McKean, Paul Rivoche

Radiant City/Somnopolis, Moloch und heimlicher Hauptdarsteller der Mister X-Reihe, ist Fritz Langs „Metropolis“. Nur ein wenig abgewandelt, ergänzt um kräftige Farben und inhaltlich angereichert mit Elementen früher US-amerikanischer Detektivfilme.

Sonst sieht man – ganz New Wave – kantige Formen und gerade Linien in unterkühltem Ambiente, so weit das Auge reicht. Als Dean Motter „Mister X“ 1983 schuf, hielt er damit des Zeitgeist Jahrzehnts in Bildern fest.

In Zusammenarbeit mit Paul Rivoche, den Brüdern Hernandez, Seth, Shane Oakley, D’Israeli und vielen anderen Größen der alternativen Comicszene erschienen bis in die 1988 14 Mister X-Bände.

Nun hat dieser Klassiker endlich komplett – ein Teil der Serie erschien bereits 2006 im Infinity-Verlag in deutscher Übersetzung – seinen Weg nach Deutschland gefunden. Sowohl inhaltlich als auch optisch ist der Sammelband schön aufbereitet, aufwändig restauriert und angereichert mit ergänzenden Informationen rund um die Entstehungsgeschichte der Comicserie inklusive einem alternativen Ende.

Einen roten Faden, das merkt Dean Motter selbst in einem ergänzend eingefügten Fließtextkommentar an, gibt es nicht. Vielmehr dienen Stadt und Protagonisten als Projektionsfläche immer neuer, mysteriöser Handlungsstränge, die nicht zwangsläufig in einem logischen Verhältnis zu bereits innerhalb der Serie Geschehenem stehen – schön anzusehen ist das dennoch.

Und in einzelnen Episoden genossen auch gut lesbar. Wer sich beeilt, kann eine limitierte Ausgabe inklusive von Motter handsigniertem Kunstdruck ergattern. Oder surft im offiziellen Mister X-Onlineshop vorbei und kauft eines von 100 von Motter nummerierten und gesignten Postern.