WONDER YEARS

The Upsides

„Some bands are bigger than others“, hätte Morrissey damals wohl gesungen, hätte er THE WONDER YEARS aus Hatfield, Pennsylvania schon gekannt. Wobei THE WONDER YEARS rein musikalisch mit THE SMITHS im Prinzip so gut wie gar nichts gemein haben.

Außer vielleicht der außergewöhnlichen Gabe, genau die richtigen Worte in die perfekt dazu passenden Melodien zu verpacken. Und so für manche Leute die Welt zu bedeuten. Eigentlich machen THE WONDER YEARS nämlich nichts wirklich anderes, als es Bands wie LIFETIME oder meinetwegen SET YOUR GOALS schon teilweise lange vor ihnen getan haben: Die ungebändigte, jugendliche Energie des Hardcore mit der musikalischen Intensität dessen, was man früher einmal vollkommen ohne Häme „Emo“ genannt hätte, und der Verspieltheit von modernem Pop-Punk zu verbinden.

Nur dass die Band um Sänger/Texter Soupy dabei das gewisse – oft nicht in Worte zu fassende – Etwas besitzt, das den meisten anderen Vertreter des Genres abgeht. Dabei sind THE WONDER YEARS verdammt politisch und haben eine Menge zum Weltgeschehen zu sagen, tun dies aber meistens aus einer persönlichen, nicht predigenden Perspektive und schaffen es dadurch zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar zu sein und eine schier unerschöpfliche Identifikationsfläche für ihre Hörer zu bieten.

In Kombination mit den unwiderstehlichen Melodien und Singalongs bekommt man die Songs von „The Upsides“, auf deren Deluxe Edition sich noch mehrere remasterte Songs des ebenfalls großartigen Vorgängeralbums „Get Stoked On It“ sowie mehrere Akustikversion und die bis dato unveröffentlichte B-Seite „I was scared and I’m sorry“ befinden, nicht nur wochen-, sondern monatelang nicht mehr aus dem Kopf.

Eine sympathischere und bessere Band habe ich wirklich seit Jahren nicht mehr gesehen.