WONDER YEARS

Sister Cities

Es gibt wenige Bands, die es geschafft haben, sich innerhalb der Pop-Punk-Szene einen Namen zu machen, dann ihren Sound zu verändern und trotzdem an Relevanz zu gewinnen. Das Paradebeispiel dafür dürften THE WONDER YEARS sein. Was als kleines Projekt in einem Keller in Philadelphia begann, hat sich über die Jahre zu einem globalen Phänomen entwickelt. Auf ihrem sechsten Album „Sister Cities“ nimmt uns das Sextett um Dan „Soupy“ Campbell mit auf eine weitere emotionale Achterbahnfahrt. So beginnt „Raining in Kyoto“ mit einer fast unauffälligen Strophe, sozusagen einer ersten Auffahrt, die den Puls in die Höhe treibt, bevor die Abfahrt beginnt und der monumentale Refrain eingeleitet wird. Dabei beschreibt die Achterbahn-Metapher das Album insgesamt sehr gut, denn auch wenn die Songs teils ruhiger daherkommen, merkt man zu jeder Zeit, wie sich die Spannung erneut aufbaut, nur um sich durch eine weitere Abfahrt zu entladen. Vorbei sind jedoch die Tage, in denen diese Entladung in wildem Pop-Punk endete, stattdessen gibt es Alternative Rock, der jedoch nie die Liebe zum Detail vermissen lässt oder plötzlich in Stadionrock- und Radiopop-Gefilde abdriftet. THE WONDER YEARS haben mit „Sister Cities“ ihr eigenes „The Devil And God Are Raging Inside Me“ erschaffen und sich musikalisch ganz nebenbei in die oberste Liga katapultiert.