Es gibt Bands bei denen stimmt einfach alles: Texte, Musik, Auftreten, Sympathiefaktor. THE WONDER YEARS aus Philadelphia sind nicht nur einfach irgendeine davon, sondern die ungekrönten Könige dieser Musikwelt.
Und das, obwohl sie hierzulande nach wie vor so gut wie niemand kennt. Schon auf ihrem letzen Album „The Upsides“ schafften THE WONDER YEARS es so spielerisch, dem totgeglaubten Genre Pop-Punk neue Impulse zu geben, dass selbst Menschen, die mit dieser Musik eigentlich gar nichts anfangen können, keine andere Wahl hatten, als zuzugeben, es hier mit etwas ganz Besonderem zu tun zu haben.
Dementsprechend groß waren auch die Erwartungen an „Suburbia ...“, das neue Album der Band. Und was soll ich sagen, auf den ersten Blick war ich enttäuscht. Langsamer sind sie, die Songs, teilweise sogar härter, die Melodien erschließen sich einem nicht mehr direkt beim ersten Hördurchgang, die Refrains springen einen nicht so gnadenlos an, wie das noch bei „The Upsides“ der Fall war.
Aber nach und nach entwickelten die Lieder eine ganz neue, tatsächlich tiefergehende Ebene, als das vorher der Fall war, bewiesen eine musikalische Vielschichtigkeit und letztendlich konsequente Weiterentwicklung, die den WONDER YEARS ein Attribut verleihen, das nicht viele Pop-Punk-Bands für sich beanspruchen können: Atmosphäre.
Zieht einen „Suburbia ...“ erstmal in den Bann, ist es um einen geschehen. Für die nächsten Monate braucht man den CD-Player gar nicht mehr zu öffnen. Ein anderes Album wird eh nicht gespielt.
Dazu kommen die nach wie vor fantastischen Texte, denen man in jeder Zeile anmerkt, dass Daniel Campbell, seines Zeichens Kopf der Band, einer der schlausten und coolsten Menschen im amerikanischen Punkrock ist.
THE WONDER YEARS sind politisch, persönlich und poetisch zugleich. Ein größeres Kompliment kann man meiner Meinung nach einer Band kaum machen.
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