PRIMORDIAL

Where Greater Men Have Fallen

PRIMORDIAL legen nach drei überdurchschnittlichen Alben – darunter der moderne Klassiker „Redemption At The Puritan’s Hand“ – in den letzten zehn Jahren endlich neue Songs vor. Da ist die Erwartungshaltung unmenschlich hoch und kann nur enttäuscht werden.

Und so braucht „Where Greater Men Have Fallen“ tatsächlich ein paar Durchläufe, bis man sich an das aktuelle Material gewöhnt hat, das ein klein wenig anders als zuvor ist. Einerseits sind hier nur Songs jenseits der Fünf-Minuten-Marke zu finden, dazu walzen sie beinahe alle episch im Midtempo dahin.

Aber dafür hasst oder liebt man diese Band, die immer ganz eigen schwarzmetallisch und leicht nach Celtic Folk klingt, genauso wie für den expressiven glasklaren Gesang von A.A. Nemtheanga, dessen Charisma auf der Bühne alle anderen Beteiligten verblassen lässt.

Aber sie werden nicht zu Statisten, denn sie bilden das unverwechselbare Fundament von PRIMORDIAL: die unendliche Melancholie der Melodien durch die permanent durchgeschlagenen Saiten. Aber man wagt Experimente, der eröffnende Titeltrack ist eine der größten Hymnen, die die Band je geschrieben hat, „The seed of tyrants“ ist unerwartet hasserfüllter rasender Black Metal und „The alchemist’s head“ ist schräg und beinahe noisig, also alles in allem keine Stagnation auf hohem Niveau, sondern sehr erfrischend.