Vorab mal für alle, die GANG OF FOUR tatsächlich nicht kennen: Die 1977 gegründete Band veröffentlichte mit ihrem Debütalbum „Entertainment“ (1979) einen Meilenstein im Bereich des Post-Punk und spielte eine ganz eigene Version von „Punk“ mit Elementen von Funk und Dub, der gerne als „Neo-Marxist Funk“ bezeichnet wurde.
Die Messlatte liegt bei solchen Bands/Platten natürlich sehr hoch, besonders dann, wenn auch noch Originalsänger Jon King durch John „Gaoler“ Sterry ersetzt wird. Mastermind Andy Gill hat sich wohl auch deshalb Alison Mosshart (THE KILLS), Robbie Furze (THE BIG PINK) und Herbert Grönemeyer, ein Freund der Band, als gesangliche Verstärkung eingeladen.
Grönemeyer englisch singen zu hören, ist ungewohnt, gefällt mir aber sogar besser als in Deutsch. Den Song „The dying rays“ in einer deutschen Version unter dem Namen „Staubkorn“ aufs Album zu nehmen, hätte man sich aber gut sparen können.
Das Album hat viele Höhen und wenige Tiefen (siehe oben), klingt homogen und durchdacht und kann sich mit dem Vorgänger „Content“ durchaus messen. Die Texte sind wieder großartig, das zentrale Thema ist die Globalisierung und die daraus resultierenden Probleme.
Die wechselnden Sänger sind bei den ersten Durchgängen eher verwirrend, das legt sich aber nach einer Weile. Der Sound, besonders die Gitarrenarbeit ist und bleibt genre- und stilprägend.
Einfach ganz großes Kino!
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