Foto

SHARPTOOTH

Transitional Forms

Die zweite LP der Hardcore-Band aus Baltimore erscheint drei Jahre nach „Clever Girl“. Die Gruppe hat seit jeher leichte Metalcore-Einflüsse und nach der ersten sauharten und -starken Platte war meine Befürchtung, dass sie insgesamt „cleaner“ werden würde. Völlig umsonst, SHARPTOOTH ballern härter als je zuvor. Anfangs überwogen für mich die vielen Breakdowns und versperrten mir den Blick auf so einiges. Irgendwann setzte ich mich ernsthaft hin, nahm die Texte zur Hand und drehte auf – und es zündete gewaltig. Die schönen Melodien fand ich zum Beispiel in „The gray“ wieder, in dem Sängerin Lauren Kashan sehr eindrücklich beschreibt, was bei psychischen Krankheiten helfen kann und was eben nicht. Textlich ist sowieso alles beim Alten, wenn Lauren Zeilen singt wie: „You’re not a feminist / Just because you fucked one“. In „Life on the razor’s edge“ sind dann die vielfältigen musikalischen Interessen der Band zu hören, wenn es „sphärisch“ wird. In „Evolution“, das ich auch als Respekterweisung für Greta Thunberg interpretiere, fordert Lauren den ANTI–FLAG-Sänger Justin zum Battle heraus – so grölend habe ich ihn noch nicht gehört. Brian McTernan (BATTERY), Paul Leavitt und Gitarrist Lance Donati produzierten „Transitional Forms“ perfekt. Das ist Hardcore, der sauber, glatt und dabei absolut groovig rüberkommt. Alles richtig gemacht.