Hardcore spricht gesellschaftsrelevante Themen an, kämpft für Minderheiten und gegen alles, was so schiefläuft in der Welt. Hardcore ist auch beißende Wut. Und beides zusammen in absoluter Perfektion finden wir nun in Form von SHARPTOOTH, einer jungen Band aus Baltimore, die mit „Clever Girl“ ihr erstes Album auf den Markt bringt. Dass die Wut in Sängerin Lauren beinahe überkocht, bekommt man auf der vollen Länge des Albums zu spüren. Wenn sie einem Dinge entgegenschreit wie „I am not a fucking object!“ und „Treat me like a human being!“, merkt man deutlich, dass sie mit viel Herzblut bei der Sache ist. Manchmal erinnern ihre Screams ein wenig an Chino Moreno, manchmal singt sie auch ein bisschen klar, aber immer am absoluten Limit. Hier und da muss man das Ganze natürlich auch mit einem Augenzwinkern sehen, wie im titelgebenden Song „Clever girl“, wenn Passagen wie „My mouth is dry, your blood is wet“ oder „Dead men talk no shit“ aufzeigen, dass man ernste Themen auch mit ein bisschen Humor angehen kann. Und auch wenn es eine kleine Frau ist, die da über Sexualisierung, Vergewaltigung und Minderheitenfeindlichkeit singt, klingt es nicht weniger tough oder true, als wenn das Ganze aus einer männlichen Kehle stammen würde.
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