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SOULFLY

The Soul Remains Insane

Auch für mich war es damals ein mittelschwerer Schock, als Max Cavalera und SEPULTURA kurz nach dem zwiespältig aufgenommenen, aber dennoch grandiosen Album „Roots“ 1996 getrennte Wege zu gehen gedachten. Der Mann prägte aus meiner Sicht den Sound von SEPULTURA nicht zuletzt durch seine Stimme und seine Art des Gitarrenspiels maßgeblich und war zu großen Teilen verantwortlich für den umbarmherzig drückenden Groove von Alben wie „Chaos A.D.“ oder eben auch „Roots“. Ein Glück jedoch, dass er schnell eine neue Mannschaft um sich versammeln konnte, um fortan unter dem Banner SOULFLY seine Tribal-Rhythmen unters Volk zu ballern. Das selbstbetitelte Debütalbum ließ 1998 nicht lange auf sich warten und begeisterte aus dem Stand all jene, die sich auch für „Roots“ begeistern konnten, holte zugleich aber auch Fans aus dem New-Metal-Lager ab, der sich damals noch größter Beliebtheit erfreute. Größere Überraschungen sollten erst auf dem folgenden Album „Primitive“ (2000) folgen, das diverse Kooperationen mit Künstlern wie Corey Taylor (SLIPKNOT/STONE SOUR), Chino Moreno (DEFTONES) oder auch Sean Lennon, Spross des bekannten BEATLES-Musikers, beinhaltete. Der New-Metal-Groove wurde hier fortgesetzt und sollte auch auf dem folgenden „3“ (2002) Verwendung finden, wenngleich sich hier schon abzeichnete, dass auch die alten Wurzeln des Thrash wieder ins Blickfeld Cavaleras gerieten. So war es kaum verwunderlich, dass mit „Prophecy“ 2004 ein Album folgte, das wieder mehr denn je den Hammer kreisen ließ und optimales Bangfutter für die traditionelleren Metaller bot, ohne jedoch den bekannten Groove missen zu lassen. Zu Recht lassen sich diese vier Alben also als Klassiker und optimale Beispiele für den musikalischen Werdegang dieser Ausnahmeband bezeichnen und es freut dementsprechend, dass mit „The Soul Remains Insane“ nun eine Box mit allen genannten SOULFLY-Werken sowie einer „Soulfire“ betitelten CD mit Bonustracks und Remixen erscheint. Hinzu kommt die Geschichte der jeweiligen Alben zusammengefasst in Bookletform, was das Ganze nochmal aufwertet und auch über die labberigen Pappschuber hinwegsehen lässt, die sich in der stabilen Klappbox befinden. Berücksichtigt man die Tatsache, dass mit „Totem“ bald ein neues SOULFLY-Album erscheint, ist dieser Release ein durchaus geschickter Move. Für jene, die diese Alben noch nicht besitzen, ist diese Box essentiell.