Foto

SOULFLY

Ritual

Ich muss gestehen SOULFLY trotz großer anfänglicher Liebe nach Album vier (das grandiose New-Metal-Reggae-Gebräu) komplett aus den Augen verloren zu haben. Ein Fehler, wie sich beim ersten Hören von „Ritual“ herausstellt. Etwas Angst hatte ich schon, dass die Band ihr Feuer verloren haben könnte. Mitschuld daran trägt vor allem der enttäuschende Auftritt auf dem Traffic Jam Open Air vor einigen Jahren. Durchaus schade. Aber sind SOULFLY nun wirklich ausgebrannt? Keineswegs! „Ritual“ legt direkt richtig gut los. Der Titeltrack ist vielleicht der geilste Song, der mir hier die letzten Wochen auf dem Schreibtisch gekommen ist. Noch vor dem ersten lospreschenden Riff wird eine unglaubliche Stimmung etabliert, die sich bis zum Ende hält. Direkt wird mir wieder bewusst, warum ich SOULFLY so liebte: diese Band schafft es, eine unbändige und primitive Kraft mit einem nie enden wollenden Ideenreichtum zu verbinden. „Ritual“ steckt voller Liebe zum Detail und eine großartige Idee jagt die nächste. Die ersten drei Scheiben der Band noch waren aufgrund der unglaublichen Grooves und der nie enden wollenden Energie der Band richtige Dauerbrenner. Auf „Ritual“ gesellt sich zu den gewohnten Qualitäten von SOULFLY ein unglaublicher Facettenreichtum hinzu. In jedem Song steckt Wiedererkennungsert und eine Pointe. SOULFLY sind für mich wieder zu alter Größe zurückgekommen und machen mittlerweile genauso viel Spaß wie bei den ersten Alben – vom genial lospeitschenden „Ritual“ bis zum emotionalen Instrumental „Soulfly XI“ ein richtiges Brett!