DEERHOOF

The Runners Four CD

DEERHOOF haben über die Jahre ihre Mischung aus Noise-Rock, experimentellen Klängen und zuckrigen J-Pop-Verweisen angenehm verfeinern können. Nach der EP "Green Cosmos" auf Menlo Park ist das jetzt ihre bereits sechste Veröffentlichung auf Kill Rock Stars, die es auf 20 Tracks bringt.

Sängerin Satomi Matsuzaki sorgt hier für den japanischen Touch, während der Rest der Band einen immer wieder überraschenden Spinnersound kreiert, der sich auch auf Skin Graft zu Hause fühlen würde.

Die Band bedient sich dabei natürlich kräftig beim Prog-Rock der 70er, so wie sie hier herkömmliche Songstrukturen aufbricht, eine seltsame Welt zwischen an den Nerven zerrenden Spielereien, einschmeichelnden Melodien und straightem Rock, wobei man sich nie sicher sein kann, ob ein Song nicht doch eine ganz andere Richtung nimmt, als es zu Beginn den Anschein machte.

"The Runners Four" bezieht seinen Reiz deshalb größtenteils aus seiner durchgängigen Unkalkulierbarkeit, wodurch der Komplettgenuss je nach Stimmungslage durchaus zu einem echten Kraftakt werden lässt.

Schwierige Musik von Leuten mit sympathischem Dachschaden, die alles andere als langweilig ist, aber aufgrund des radikalen Verzichts auf so was wie ein durchlaufendes Konzept auch schon mal zu blutenden Ohren führen kann.

Play it not too loud! (7)