"At first we thought Deerhoof was really avant garde, now we realize they are simply insane" - mit diesen Worten beginnt das Info, das dem dritten Album der amerikanischen DEERHOOF vom Label beigelegt wurde.
Eigentlich ist dieser Beschreibung nicht mehr viel hinzu zu fügen, denn sie trifft die Symptomatik exakt. "Reveille", das ist sowas wie Katzenmusik in Perfektion, eine Kakophonie aus Schlagzeug, Rockgitarrenriffs, Geräuschen und Stimme in verschiedensten Variationen von Kinderlied bis gestammelte Silben.
Nein, songorientiert kann man das nicht gerade nennen, das Vers-Refrain-Schema hat hier keinerlei Bedeutung, und ehrlich gesagt würde mir neben Kill Rock Stars nur Ipecac als Label für sowas einfallen.
Na klar, jetzt könnte auch die supertolle Deutungsmaschine angeworfen werden, Blabla verbreitet werden von wegen wie toll hier doch Rock- und Popmusik dekonstruiert werden, aber ba! Und das Schöne ist, DEERHOOF nerven nicht mal mit dem, was sie tun, wobei die Frage ist, ob das überhaupt beabsichtigt war.
Im Gegenteil, bei aller verschrobenen Spinnertheit kann man sich "Reveille" erstaunlich gut anhören, was wiederum die Frage aufwirft, was das Trio in seiner Musik versteckt hat, dass dem so ist...
(33:34) (6/10)
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