Alte Helden der Neunziger. Werden oft in einem Atemzug genannt mit Bands wie SONIC YOUTH, SMASHING PUMPKINS, PAVEMENT oder DINOSAUR JR. Das Quartett aus Chapel Hill, North Carolina hat den Indierock-Sound entscheidend mitgeprägt.
1989 ist ihre erste Single „Slack Motherfucker“ auf dem bandeigenen Label Merge Records erschienen – gegründet von Sänger und Gitarrist Mac McCaughan und Bassistin Laura Ballance. Der erste Longplayer auf Merge war dann 1992 die Singles-Collection „Tossing Seeds“.
Die Indie-Gemeinde schloss vor allem die Alben „On The Mouth“ (1993), „Foolish“ (1994) und „Here’s Where The Strings Come In“ (1995) in die Arme. Unzählige Kopien landeten als Klassiker in den Platten- und CD-Sammlungen auch von deutschen Fans.
In all den Jahren waren SUPERCHUNK aber nicht nur als Musiker fleißig: über Merge Records veröffentlichten sie viele wunderbare Platten, etwa von Bob Mould, ARCADE FIRE, SPOON, TEENAGE FANCLUB oder REDD KROSS.
Erst im August 2017 hatte die Band ihr selbstbetiteltes Debütalbum aus dem Jahr 1990 remastert und mit modernisiertem Artwork noch einmal veröffentlicht. Ein Schmuckstück. „What a Time to Be Alive“ ist nun SUPERCHUNK-Album Nummer elf und der Sound klingt immer noch jugendlich und frisch.
Der erste Tonträger seit fünf Jahren beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Amerika unter dem Präsidenten Donald Trump. „Es wäre komisch, in einer Band zu sein, zumindest in unserer Band, und eine Platte aufzunehmen, die die aktuellen Umstände, in denen wir leben und unsere Kinder aufwachsen, komplett ignoriert“, sagt Sänger Mac McCaughan über die neue Platte.
Passend zum wütend machenden Thema klingt der Powerpop von SUPERCHUNK so punkig wie schon lange nicht mehr. Und trotzdem wird es einem immer warm ums Herz, wenn man diesen Sound der Neunziger wiederhört.
Ein Jahrzehnt voller krachiger Ohrwürmer. Abseits von Fönfrisuren und affektierten Bühnenshows. Aufgenommen und gemischt hat Beau Sorenson (DEATH CAB FOR CUTIE, SPARKLEHORSE), der schon das Vorgängeralbum „I Hate Music“ betreute.
Dichtes Gedränge herrschte übrigens diesmal an den Mikrofonen. Im Studio tummelten sich mehr Gastsänger als je zuvor auf einem SUPERCHUNK-Album: unter anderem Sabrina Ellis (A GIANT DOG, SWEET SPIRIT), Katie Crutchfield (WAXAHATCHEE) oder Stephin Merritt (THE MAGNETIC FIELDS).
Mit an Bord war auch Stamm-Bassistin Laura Balance, die unter schlimmen Hörproblemen leidet und deshalb seit fünf Jahren keine Konzerte mehr mit der Band spielt. Auf der Bühne wird sie vertreten von Jason Narducy, dem Bassisten von Bob Moulds Band.
Im Studio konnte Laura Balance aber zum Glück ihre Fähigkeiten einbringen. Ein Gewinn für SUPERCHUNK und ein Gewinn für „What A Time To Be Alive“.
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