FLOGGING MOLLY

Speed Of Darkness

Inzwischen sollte eigentlich jedem klar sein, dass die in Los Angeles beheimateten, irischstämmigen FLOGGING MOLLY mehr sind als die übliche „Celtic Punk“-Besäufnis-Kombo, für die sie viele Leute immer noch gerne halten würden.

Bereits das letzte Album „Float“ von 2008 hatte recht deutlich gemacht, dass FLOGGING MOLLY und deren kluger Bandleader Dave King gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Mainstream-Akzeptanz und Punk-Wurzeln beziehungsweise ihren tatsächlich recht traditionellen Irish-Folk-Einflüssen wandeln konnten.

Insofern wird auch „Speed Of Darkness“ für Puristen des Genres und „Sellout“-Paranoiker mehr ein unangenehmer Sündenfall sein bezüglich der Art und Weise, wie King hier den nach wie vor äußerst charakteristischen Sound der Mollys in Sphären von Rock und Pop katapultiert und sich auch bei Mid-Tempo-Nummern und den unvermeidlichen zu nah am Wasser gebauten Balladen einmal mehr als cleverer, erwachsener Songwriter erweist, bei dem nachdenkliche Botschaften und feuchtfröhlicher Eskapismus Hand in Hand gehen.

Im ersten Moment mag einem das Song-Material möglicherweise weniger stark als das von „Float“ erscheinen, aber „Speed Of Darkness“ ist definitiv eine dieser Platten, die mit jedem Hören weiter wächst und zu einem wirklich guten Freund wird.

Und eventuell besitzen die Mollys sogar das Potenzial, zu so einer langlebigen Erscheinung zu werden wie etwa NEW MODEL ARMY, aber darüber muss man sich dann in ein paar Jahren noch mal unterhalten.

(Diese Band war auf der Ox-CD #96 zu hören)