Eine Platte, die polarisiert, die man nicht einfach an sich vorbeirauschen lassen kann. THE MAKE-UP, das Nachfolgeprojekt von NATION OF ULYSSES, ist Dischord offenbar nicht ganz untreu geworden, sondern nur für dieses Studio-Album zum in Olympia, Washington ansässigen Label K Records gewechselt.
Wir erinnern uns: die beiden ersten Platten waren live eingespielt worden, was ihnen eine ganz eigene Atmosphäre verlieh, aber das Potential der Band meiner Meinung nach nicht ganz zur Wirkung gelangen liess.
Sound verite ist - gerade deshalb - die meiner Meinung nach beste Platte der Formation aus Washington, D.C., auf der Ian Svenonius' James Brown-Besessenheit schon beinahe beängstigende Ausmasse annimmt.
Der Gospel hat den charismatischen Frontmann voll in seinen Klauen, halb wahnsinnig japst und kreischt er seine Texte ins Mikrophon, während die Instrumentalsektion völlig schrägen Soul/Funk spielt, der von einer altersschwach röchelnden Orgel angetrieben wird.
Das alles klingt bisweilen so schief, kaputt und schräg, dass es schon mehrere Höranläufe braucht, um sich mit Sound verite anzufreunden - der eine ist dazu bereit, der andere drückt spätestens bei Track 3 genervt die Eject-Taste.
Was lernen wir daraus? Konsens-Bands sind langweilig, es leben die Extreme! Wer sich erfolgreich durch das neue OBLIVIANS-Album gekämpft hat, darf jetzt hiermit weitermachen.
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