Das weiße Gitarre/Schlagzeug-Bluesrock-Phänomen mit seiner dritten Platte. Wesentliches hat sich nicht geändert, auch auf "Rubber Factory" gibt es wieder diesen knarzigen, unbearbeiteten Bluesrock mit 70er-Appeal, der diesmal aber etwas schwerfälliger und vertrackter daherkommt.
Eine Platte, die auch mal nerven kann, wenn man sich nicht wirklich auf die rauen Songs konzentriert. Easy Listening ist das nicht gerade, und schon gar keine nette Hintergrundbeschallung, sondern eine recht fordernde, erwachsene Rockplatte, die mehr an der grundsätzlichen Funktionsweise und den strukturellen Aspekten von Blues interessiert ist.
Herausragende Hits sucht man deshalb vergeblich, dafür gibt es übersteuerte und schmerzhafte Gitarrensounds, schepperndes Schlagzeug und Gesang, der scheinbar über eine Blechdose aufgenommen wurde.
In Sachen Authentizität und Feeling macht den BLACK KEYS keiner was vor, zumindest keine weiße Band, weshalb auch "Rubber Factory" wie die beiden Vorgänger wieder eine verdammt großartige, zeitlose Rockplatte geworden ist.
Wo die WHITE STRIPES und Konsorten spätestens in ein paar Jahren wie ein antiquiertes Modeding klingen werden, wird man sich die Platten der BLACK KEYS immer noch in dem Bewusstsein anhören können, es hier mit elektrisch verstärkter Musik in seiner ursprünglichsten Form zu tun zu haben, losgelöst von irgendwelchen Strömungen des Zeitgeistes.
Aber genau deshalb schätze ich ja auch das Label mit dem hässlichen Wappentier so. (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Thomas Kerpen
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